Hass
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Ein Arzt, der vor seinen Patienten ra ucht, wird größte Schwierigkeiten haben, sie dazu zu motivieren, mit dem Rauchen aufzuhören. Insgesamt jedoch hat die fünfte Wurzelrasse ungefähr 427. In den meisten Fällen treten die Flash-Backs über einige Monate rezidivierend auf und klingen dann spontan ab; sie müssen nicht zwangsläufig belastend für die Betroffenen sein und sie haben nicht unbedingt einen Krankheitswert.
Das eigentlich Bedrohliche ist der Gott, an dessen Existenz der Täter glaubt und dessen drohender Allmacht er sich ausgeliefert sieht. Die Vereinigten Staaten repräsentieren die intuitiven Fähigkeiten; sie äußern sich als Erkenntniskraft und als Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen und zur Einheit zu verschmelzen. Diese sozialen Normen: t Bewirken eine gewisse Gleichförmigkeit und Regelmäßigkeit unseres Verhaltens t Enthalten eine Bewertung unseres Verhaltens t Enthalten Erwartungen oder Forderungen an unser Verhalten Soziale und kulturelle Normen schränken unser Verhalten also ein, machen es aber auch vorhersehbar. Durch Alkoholkonsum, der zu Minderwuchs, Untergewicht, verzögerter geistiger Entwicklung und Herzfehlern führen kann, steigt das Risiko einer Mißbildung auf 30 bis 50 Prozent.
Die kommende sechste Wurzelrasse.htm - Nebenher sei bemerkt, dass sich diese Asymmetrie beispielsweise auch in Visitengesprächen spiegelt.
Die Autoren dieses Werkes haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass die in diesem Werk gemachten therapeutischen Angaben insbesondere hinsichtlich Indikation, Dosierung und unerwünschter Wirkungen dem derzeitigen Wissensstand entsprechen. Das entbindet den Nutzer dieses Werkes aber nicht von der Verpflichtung, anhand der Beipackzettel zu verschreibender Präparate zu überprüfen, ob die dort gemachten Angaben von denen in diesem Buch abweichen, und seine Verordnung in eigener Verantwortung zu treffen. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind i111. Der Hassgefühle psychologie hat sich bemüht, sämtliche Rechteinhaber von Abbildungen zu ermitteln. Sollte dem Verlag gegenüber dennoch der Nachweis d er Rechtsinhaberschaft geführt werden, wird das branchenübliche Honorar gezahlt. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der en. ~en Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Wir sehen sie so, wie wir sind. Wir glauben jedoch, dass hier jeder eine Menge lernen kann. Trotz der Alltagsroutine verlieren wir hoffentlich nie aus den Augen, dass wir keine Krankheiten behandeln, sondern kranke Menschen. Wenn wir mit diesem Buch dazu einen Beitrag leisten Wofür brauchen wir die medizinische Psychologie und Sozio- könnten, würde uns das sehr freuen. Sie soll uns, einfach gesagt, helfen die Patienten, aber Der vorliegende Text orientiert sich nur teilweise am Gegenauch uns selbst und unsere Rolle als Arzt besser zu verstehen. Umgang mit den Patienten zu erwerben, etwa für die GeSo haben wir uns auf das konzentriert, was aus unserer Sicht sprächsführung oder den Aufbau einer tragfähigen Arzt-Patieinen praktischen Nutzen hat oder anderweitig bereichernd ent-Beziehung. All dies sollletztlich dem Wohl der Patienten ist. Ein tieferes Verständnis für die Themen tritt vermutlich und unserem eigenen dienen, auf dass wir die Patienten bes- dann am ehesten ein, wenn man den Stoff mit Patienten in ser, und das heißt auch erfolgreicher, behandeln und mehr Verbindung bringt und versucht, die Theorien und Modelle Zufriedenheit und - im hassgefühle psychologie Fall - Erfüllung bei der Arbeit auf sich selbst und die Menschen in seiner Umgebung zu finden. Theorien sind suchung, Medizin rein technisch zu betreiben, im Alltag oft meist aber umfangreich und vielschichtig, und daher wäre es groß: körperliche und apparative Untersuchungen, anschlieuns eine Freude, wenn es uns gelänge, so viel Neugier zu ßend meist medikamentöse oder auch operative Therapie wecken, dass der eine oder andere bei Gelegenheit und Interdies ist schließlich das Handwerk, das man im Studium esse zu einem größeren Lehrbuch oder speziellen Fachgelernt hat, also muss es der ärztliche Auftrag sein. Ebenso büchern greifen würde s. Selbstverständlich sind aber imDem gegenüber stehen aber die Patienten, denen eine gute fachliche Behandlung meist nicht ausreicht. Sie wollen vom mer Männerund Frauen gemeint. Bedanken möchten wir uns besonders bei unseren LektoArzt auch mit ihren Nöten, ihren Ängsten und Hoffnungen rinnen Willi Haas und Veronika Sonnleimer für die äußerst wahrgenommen werden. Hinzu kommt, dass sich viele Hassgefühle psychologie Unterstützung, bei unserer Fachassistentirr Ildiko krankungen nur vollständig begreifen lassen, wenn man den persönlichen Hintergrund der Patienten versteht und mit ein- Meny, die uns nicht nur fachlich betreut, sondern auch bezieht- und dies gilt keineswegs nur für psychische Erkran- inhaltlich immer wieder wertvolle Impulse gegeben hat, bei Eckard Frick für die Beratung zur Psychoanalyse sowie kungen, sondern auch für viele körperliche, die eng mit der Lebensführung, also auch mit der Lebensgeschichte und dem bei Marie Molitor für die nicht nur tatkräftige, sondern auch sozialen Hintergrund der Patienten, verknüpft sind. Dazu muss er sich mit ihm über Krankheitsursachen und Behandlung hassgefühle psychologie München, im Frühjahr 2007 werden und auf seine Bedürfnisse eingehen. In diesem Zusammenhang hört man immer wieder den Jürgen Geißendörfer Einwand, dass man im Umgang mit Patienten, z. I Arztrolle und Arztberuf I. I Sekundäre Prävention, Rehabilitation, Pflege. I Psychoonkologie, Intensiv· und Reproduktionsmedizin. C Methoden und theoretische Grundlagen. · · · · · · · · · Weitere verwendete Quellen. I Gesundheit und Krankheit was bedeutet das. Soziale Rollen führen Zunächst ist sie natürlich idealtypisch: fassun gen gibt es natürlic h schon, bevor eine Krankheit wahrscheinlich Sie beinhaltet Wünsche und Erwarso zu einer gewissen Berechenbarkelt im gemeinsamen Umgang und ermögli- tungen der Gesunden an den Kranken. Kranksein bringt aber nicht nur die chen ein geregeltes Miteinander. Dabei Auch hier beeinflusst die subjektive erwähnten Entlastun gen, Rechte und hat jeder Mensch je nach Situation und Interpretation, wie jema nd auf SymptoPflichten mi t sich, sondern, etwa im Fall sozialem Kontext mehrere verschiedene me reagiert: ob er nichts tut, versucht, von psychischer Erkrankung, auch Rollen inne z. Abgese hen davon unterliegen s. So findet ein arbeitung abhängen. Auch jemand, der krank ist, bekleidet Diabetiker bei vielen Menschen mehr damit eine bestimmte Rolle. In den Verständnis als ein Alkoholkranker. Dabei ist in Kranken: machendepressiver als solche, die das Wirklichkeit beides hassgefühle psychologie. Schwere Krankheiten zwinale Faktoren tragen nämlich bedeutend t Entlastung von Rollenverpflichgen den Menschen förmlich dazu, nach zu Übergewicht bei, der Hauptursache tungen: Der Kranke muss z. Ursachen und Sinn zu suchen. Dafür schreibt ihn der macht es für ihn selbst einen großen Und die Gründe für eine Sucht sind Arzt krank. Von einem Kranken wird Unterschied, ob er die Krankheit beinicht in einem schwachen Willen zu erwartet, dass er seine normalen Rollen- suchen, sondern haben einen vielspielsweise als Strafe, zugewiesenes verpflichtungen, allen voran denen in schichtigen bio-psycho-sozialen Hinter- Schicksal, Prüfung Gottes oder einfach Beruf und Familie, nur noch eingenur Pec h betrachtet. Krankheitstheorien des Patienten zu men kann. Ein Patient befolgt nämlich meist wortlich gemacht. So kann er sich offen rieren, von der Realität konterkariert wird, werden wir in den Kapiteln nur dann die Ratschläge seines Arztes, als krank zeigen und Hilfe in Anspruch wenn er sie versteht und sinnvoll zur Gesprächsführung sehen Complinehmen. Diese Vorstellungen nennt man subjek- Schwer und chronisch Kranke können dass sich diese nicht weiter verschlimtive Krankheitstheorien. Da diese Annahmen Anspruch zu nehmen: Dieser Punkt t Lebensbedrohung Angst vorm jedoch einen sehr großen Einfluss auf knüpft an den vorigen an. Damit der Sterben Kranke möglichst schnell wieder gesund die Arzt-Patient-Beziehung und die Bet Bedrohung körperlicher lntaktheit handlung nehmen können, muss der wird, soll er sich professionell helfen und Unversehrtheil Arzt nach ihnen fragen. Ärztliches Handeln t Eingeschränkter Funktions- und Leis- tungsfähigkeit t Schmerzen t Niedergeschlagenheit und Depression t Einschränkung oder Aufgabe von Alltagsaktivitäten t Druck, sich an eine neue Umgebung, z. Dabei lassen sich emotionale, kognitive und Handlungsaspekte unterscheiden. Auf diesem Weg können Krankheiten z. Außerdem spielen Ursachen- und Wirksamkeits-Attributionen d. Günstig für die Krankheitsbewältigung und die therapeutische Mitarbeit ist das Gefühl, den Verlauf der Krankheit beeinßussen und die Krankheitsursachen verändern zu können. Dies ist natürlich nicht bei allen Krankheiten gleichermaßen möglich. Davon sind beispielsweise nach einem Herzinfarkt 20% der Patienten betroffen. Bei der emotionalen Verarbeitung trifft man außerdem auf psychische Abwehrmechanismen, wie Verleugnung oder Isolierung s. Umgekehrt können schwer kranke Patienten auch in Passivität und Resignation fallen. Hat ein Patient Schwierigkeiten bei der Bewältigung seiner Krankheit, kann der Arzt ihn gezielt auf den verschiedenen Ebenen ansprechen und entsprechend zu helfen versuchen. Hassgefühle psychologie kann er ihn dabei unterstützen, seine Gedanken und Gefühle zu ordnen, und gemeinsam mit ihm Handlungsmöglichkeiten durchsprechen. Werden die Schwierigkeiten aber zu groß und entwickelt der Patient evtl. Kran kheitsbewä ltigu ng beim Arzt Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass Krankheitsbewältigung nicht nur beim Patienten stattfindet, sondern auch in dessen Umgebung, also beim Arzt, beim Pflegepersonal, bei Angehörigen usw. All diese Menschen müssen Krankheit mit verarbeiten, ob sie wollen oder nicht. Schwierigkeiten können hier analog zu denen der Kranken auftreten. Ein guter Arzt wird sich wohl immer auf einem schmalen Grat zwischen zu geringer und zu großer emotionaler Distanzierung bewegen - etwas, das den wenigsten in die Wiege fällt, zum Glück aber lernbar ist s. Balint-Gruppen Eine gute Möglichkeit, Schwierigkeiten mit Patienten vor allem auf der Beziehungsebene zu bearbeiten, sind BaHntGruppen. Ziel ist es, Gefühle und Handlungsweisen - die eigenen und die des Patienten- besser zu verstehen, um dadurch die Arzt-PatientBeziehung und Behandlung zu verbessern. Ein weiteres Ziel ist es, psychische Belastungen des Arztes zu reduzieren. Die Fragen, mit denen sich BaHntGruppen beschäftigen, sind: t Was macht der Arzt mit dem Patienten. Viele Unikliniken bieten Balint-Gruppen sinnvollerweise auch für Studenten an z. Fehlt dieses Angebot, lässt es sich vielleicht durch Eigeninitiative begründen. Viele Untersuchungen haben gezeigt, dass hassgefühle psychologie meisten Patienten ein Bedürfnis nach vollständiger Information haben. Etwa 90%der Krebskranken wollen demnach so weit wie möglich über Prognose und Therapiemöglichkeiten ihrer Krankheit aufgeklärt werden. Es ist vielmehr wichtig, sich am individuellen Informations· bedürfnis zu orientieren. Zu diesem Zweck ist es hilfreich, den Patienten zu fragen, was er schon weiß und was er wissen möchte. Während man ihm Stück für Stück Informationen gibt und erklärt, sollte man sich immer wieder vergewissern, ob er alles gehört und verstanden hat, sowie ihm die Möglichkeit geben, weitere Fragen zu stellen. Besonders wichtig ist es in dieser Situation aber für den Arzt, emotional mitzugehen, sich also in den Patienten einzufühlen und zu spüren, wie viel Information er aufnehmen kann und wie hassgefühle psychologie auf diese reagiert. Sowohl Arzt als auch Patient brauchen emotional und hassgefühle psychologie Platz für solche Gespräche. Deshalb sollten sie nicht zwischendurch auf dem Flur, sondern alleine mit dem Patienten und ohne Zeitdruck, z. Nicht nur der Patient muss Gelegenheit haben, die Bedeutung der Informationen für sich zu verarbeiten. Auch der Arzt braucht die Möglichkeit, die beim Patienten entstandenen Gefühle z. Angst, Verzweiflung, Niedergeschlagenheit verarbeiten zu können. Viele Ärzte vergessen im anstrengenden Alltag leicht, wie viel Zeit und Ressourcen sie für ihre eigene Psychohygiene brauchen. Cerade bei diese n Patienten ist es aber wichtig, dass sie sich unterstützt und nicht alleingelasse n fühlen. Auch hier gi lt es deshalb, die Bedürfnisse des einzelnen Patiemen zu erspüren. Ist man sich als Arzt selbst nicht ga nz s ieh e. ~ welches Vorgehen am erfolgversprechendsten ist, sollte man sich immer Rat bei Kollegen oder in der Literatur holen, anstatt einfach dem Patienten die Entscheidung zwisc hen vermeintl ich gleichwerti gen Alternativen aufzubürden. Sie bedeuten, dass jemand von seiner körperlichen oder seelischen Erkrankung einen Vorteil hat. Das Konzept des primären Krankheitsgewinns bezieht sich auf das psychoanalytische Konfliktmodell zur Entstehung bestimmter Störungen s. Der unbewusste Gewinn besteht bei einem neurotischen Symptom körperlicher oder seelischer Art demnach in der Reduzierung seelischer Konfliktspannung - und sei das Symptom selbst auch noch so belastend. Der Patient geht mit Hilfe des Symptoms gleichsa m einer innerlich als sc hmerzhaft em pfundenen Situation aus dem Weg, die ihm aber eben weil sie so schmerzhaft ist nicht bewusst wird. Entsprechend blei bt ihm auch der Zusammenhang zwischen Konflikt und Symptom unklar; er erlebt sich lediglich als krank und geschwächt. Diese Lösung war zwar nicht von Dauer bleibt doch das GrundBedürfnis nach Mitentscheidung problem erhaltensie verschafft aber wenigstens für eine Diaüber Entscheidungen an Das Bedürfnis von Patienten, gewisse Zeit Erleichterung - zu einem Zeitpunkt, als sich der zum Vergleich im ist gnostik und Therapie mitzuwirken, innere Konflikt unerträglich zuspitzt. Diese Art des Krankheitsgewinns ist Thema der psychedynaInformationsbedürfnis weniger klar ausgeprägt. BildungsRollenverpflichtungen in Beruf und Familie, Rücksicht· von niedrigerem mit Patienten und Ältere Menschen oder auch materielle Vorteile wie Schmerzensgeld nahme medizian Bereitschaft, grad zeigen insgesamt eine niedrigere Rente. Dieser sekundäre Krankheitsgewinn ist dem eine oder nischen Entscheidungen teilzuhaben. Trotzdem sollte man teilweise oder ganz bewusst. Gibt es also in einer Situation verschiedene positive Konsequenzen der Störung für den Patienten zu therapeutische Möglichkeiten, die ihr Für und Wider haderen Aufrec hterhaltung beitragen. Aggravation bedeutet, unbewusst, teilbewusst oder ganz betatsächlich vorhandene Krankheitssym wusst geschehen. Man spricht dann ptome übertrieben zu präsentieren, um von einem Rentenbegeh ren. KrankAllerdings sollten Kenntnisse über prischreibung. Der Verdacht auf ein Wirkung eines Scheinmedikaments. Rentenbegehren muss sorgfältig interdis- Das Placebo-Präparat z. In früheren Studien wurden teilweise beachtliche Hassgefühle psychologie 7 Dissimulation und cebo-Wirkung en und -Nebenwirkungen Aggravation nachgewiesen, was heute aber vor Unter Simulation versteht man das allem auf methodische Fehler zurückbewusste Vortäuschen von Symptomen, geführt wird. Neuere Studien konnten um einen bestimmten Vorteil zu erlanzeigen, dass Placebo-Präparate zwar gen z. Dissimulation Schmerzen, bessern können und sogar bedeutet das Gegenteil: das bewusste auf das Immunsystem wirken, aber keiVerleugnen oder Verharmlosen von nen langfristigen Effekt auf die Krank- 415 heitsentwicklung oder gar die Sterblichkeit haben. Man nimmt an, dass die Wirksamkeit hassgefühle psychologie Placebos durch die Erwartung des Patienten, das Medikament werde ihm helfen, entsteht. So überträgt er gewissermaßen die beim Arzt wahrgenommene Zuversicht, es werde helfen, auf sich selbst. Hinzu kommen Konditionierungsvorgänge aus früheren erfolgreichen Behandlungen, die zu einer vorübergehenden Besserung des Befindens beitragen. Placebo-Wirkungen verdeutlichen auch die nachgewiesene Tatsache, dass die Arzt-Patient-Beziehung den Behandlungserfolg positiv beeinflusst über die Verbesserung der Compliance und auch des Befindens durch emotionale Unterstützung. Gesundheit und Krankheit- was bedeutet das. Tatsächlich ist diese Frage auch hassgefühle psychologie systematischer Betrachtung nicht leicht zu beantworten. Zur ersten Gruppe gehören Menschen, die sich wohl und gesu nd fühlen, bei denen aber, manchmal per Zufall, eine gefährliche Krankheit entdeckt wird - z. Bluthochdruck, Diabetes oder ein Tumor, der sich noch nicht bemerkbar gemacht hat. Auf der anderen Seite steht eine für viele Ärzte sehr schwierige Gruppe von Patienten, bei denen sich trotz gewissenhafter Suche keine körperlichen Ursachen für ihre Besc hwerd en finden lassen. In diese Gruppe gehören beispielsweise Patien· ten mit einer Somatisierungsstörung s. Abgesehen davon, dass sich vermutlich nur frisch Verliebte in so einem Zustand befinden, darf man diese ganzheitliche Definition auch als politische Forderung begreifen die bewusst über rein körperliche Gesundheit hinausgeht und waltprävention und Bekämpfung der weltweiten Armut sowie der damit assoziierten Erkrankungen einschließt. Auch Patienten erleben ihre Krankheit so Kranksein bedeutet für sie eine Einschränkung ihres Wohlbefindens und ihrer Handlungsfähigkeit in unterschiedlichem Ausmaß. Diese Hassgefühle psychologie von Gesundheit und Krankheit als Kontinuum deckt sich mit vielen epidemiologischen Un ter· suchungen, wonach vorübergehend e körperliche Beschwer· den, wie Kopf· oder Rückenschmerzen, in der hassgefühle psychologie All· gemeinbevölkerung sehr häufig sind, ohne dass sich die Be· troffenen gleich als krank einschätzen oder gar einen Arzt aufsuchen. Die meisten Beschwerden, an denen wir leiden, sind hassgefühle psychologie harmlos und gehen von alleine wieder vorüber. Diese Betrachtung lässt uns auch an unser Immunsystem denken, das ständig mit der Abwehr von Erregern beschäftigt ist - man kan n also sage n, dass Wir for tlaufend gegen Krankheit arbeiten bzw. Zusätzlich strebt der Mensch ständ ig hassgefühle psychologie einem körperlichseelischen Gleichgewicht Homöostase. Wo dieses Gleichgewicht liegt, unterliegt in beiden Bereichen genetisc hen Einflüsse n sowie Erfahrungen von außen. So verliert beispielsweise ein Raucher sein körperlich-seelisc hes Gleichgewicht ohne Ziga retten, während ein dependenter abhängiger Mensc h sei n seelisches Gleichgewicht nu r dann findet wenn er in einer Beziehung ist vgl. Normen Bei unseren Überlegungen, was als gesund und was als krank gelten könnte, stoßen wir unweigerlich auf bestimmte Normen, denen wiederum verschiedene Normbegriffe zugrunde liegen. Eine statistische Norm orientiert sich an gesammelten Daten. Nach ihr ist ein Wert pathologisch, wenn er extrem ausfällt, z. Problema tisch ist dabei u. Au ßerdem stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien man die Grenze zum Path ologisc hen ziehen soll. Eine funktionale Norm dagegen orientiert sich an dem, was funktion sgerecht ist. Bei psychischen Störungen etwa wird mit berücksichtigt, inwieweit jemand in der Funktion eingesc hränkt ist, sei nen Alltag zu bewältigen. Drei Aspekte Gesundheit und Krankheit Jassen sich aus drei Blickwinkeln betrachten. Zum einen ist da der Patient, hassgefühle psychologie an bestimmten Beschwerd en hassgefühle psychologie der Störung seines Wohlbefind ens leidet. Auf der anderen Seite steht sein Arzt, der mit Hilfe seines Wissens versucht, den Krankheitszustand des Patienten einzuschätzen und zu ei ner Diagnose zu kommen. Die Diagnose wiederum ist Ausgan gspunkt für die anschließe nd e Behandlung. Bei Verstoß gege n diese Regeln drohen dem Kra nken Sanktionen. Aus Sicht des Kranken Hassgefühle psychologie meisten Menschen messen den eige nen Gesundheitszu. Dabei kann das Ausmaß der Symptomaufmerksamkeit sehr un. Zwei Beispiele: Ein Obdachloser, verwahrlost und seit Wo· eben mit einem offenen Geschwür am Bein, sucht keinen Arzt auf, während ein Geschäftsmann stets ängstlich in hassgefühle psychologie hineinhorcht, beim kleinsten Anzei· eben eine schlimme Krankheit vermutet und jedes Mal zum Arzt geht. Bei der Symptomwahrnehmung spielen also neben der Körperwahrnehmung kogni· tive und emotionale Faktoren wie Erwartungen, Bewertungen und Ursachenzuweisungen eine große Rolle. Die Erziehung wirkt sich hier ebenso aus wie gesellschaftliche Vorstellungen darüber, was Krankheitswert besitzt und was nicht und wie man sein Hassgefühle psychologie kommunizieren darf. So wird ein verstauchter Knöchel im Durch· schnitt eher zum Arzt führen als eine anhaltend gedrückte Stimmung und Antriebslosigkeit. Menschen, die wegen bestimmter Symptome zum Arzt gegangen sind, unterscheiden sich in zwei Punkten von anderen, die mit der gleichen Sympto· matik keinen Arzt aufgesucht haben: Sie sind ängstlich und depressiv, also stärker seelisch belastet. Außerdem deutet diese Gruppe ihre Beschwerden häufiger als Hinweis auf eine schwere Erkrankung. Bei der hier eingeordneten hypochondrischen Störung sind die Patienten davon überzeugt, an einer schweren und fortschreitenden Krankheit zu leiden z. Sie beschäftigen sich fortlaufend mit ihrem Körper und interpretieren normale Empfindungen und Erscheinungen im Sinne ihrer Befürchtung. Ebenfalls in die Gruppe der somatoformen Störungen gehört die Somatisierungsstörung s. Bei der Depression, die unterschiedliche Ursachen und Verlaufsformen hat, können die Patienten außer an den Hauptsymptomen gedrückte Stimmung, Interessenverlust, Freudlosigkeit, Antriebsverminderung und erhöhte Ermüdbarkeit auch an verschiedenen körperlichen Symptomen leiden, wie Schlafstörungen, Gewichtsabnahme, Besondere Beispiele für körperliche Gehemmtheit oder aber Symptomwahrnehmung Agitiertheit sowie Schmerzen. Viele Paund -interpretation tienten erkennen gerade ihre hassgefühle psychologie Oben sind bereits Hypochondrie und Symptome aber nicht als Krankheit, sonDepression angeklungen. Die hypo· dern denken, sie müssten sich zusamchondrische Störung gehört zur Obermenreißen und alles alleine bewältigen. Somataforme Störungen Schuldgefühle tun ihr Übriges. Hier ist es die Aufgabe des Arztes, bei Verdacht gezielt depressive Symptome zu erfragen. Nicht wenige empfinden eine solche Diagnose außerdem als Stigma, vor dem sie sich fürchten. Häufige Fehler im Umgang mit depressiven Patienten sind: t Zu versuchen, dem Patienten einzureden, es gehe ihm besser als er denkt t Zu versuchen, dem Patienten Wahnideen auszureden z. Sie setzt sich aus vier Dimensionen zusammen: körperlichen Beschwerden z. Beweglichkeitpsychischem Befinden z. Depressivität und sozialen Rol· Jen z. Gesundheit und Krankheit - was bedeutet das. Wähdeutschen Psychiater Emil Kraepelin, rend des gesamten Hassgefühle psychologie gleicht der die Gru ndlagen für die heutige Klassifizierung legte, sowie auf Elemente der Arzt ständi g seine momentane VerFür den Arzt ist es in der Praxis oft nicht der Psychoanalyse von Sigmund Fre ud dachtsdiagnose gegen andere in Be· so einfach, Gesundheit und Krankheit trach t kommende zu rück. Bei Fragen, die sein eigenes Fachgebiet überschreiten, grad einer Störung machen. Liegen bei Seide Systeme sind weitgehend aufeiholt er sich Rat bei einem anderen einem Patienten Krankheitsanzeichen nander abgestimmt. Hier hassgefühle psychologie es sich Kodi erung des Patienten auf fünf dann um eine zweigeteilte dicho· Klassifikationssyst eme Achsen. Schwierig kann das beispielsweise suchte manzuerst in Engla nd und in der Schweiz, die zahllosen ärztlichen bei psychischen Störungen sein, denn Klassifikationssystemen Erfahrungen durch Klassifizierung unter sie unterscheiden sich vom Gesunden Der große Vorteil dieser deskriptiven einen Hut zu bekommen. Am Beginn oft eher quantitativ als qualitativ. Jeder Systeme ist, dass die Diagnosen opestand eine internationale Nomenklatur von uns kennt z. Angst, und je nach rational definiert sind, d. Auf diese Weise sification of Diseases heraus, aktuell in lässt sich eine weitaus größere Überder 10. In ihr sind einstimmungverschiedener Unter-Von der Beschwerde zur mehr als 2500 Hassgefühle psychologie in 21 Katesucher erreichen, als es mit einer Diagnose gorien Kapiteln definiert. Zwei Arzte wissen also, dass des Patienten nach seinen BeschwerFür die Diagnostik psychischer Ersie über das Gleiche sprechen, wenn sie den. Im Anschluss erhebt der Arzt dann krankungen sind bei uns zwei Klassifi· sich z. Sie findet weltweit Anwen· sage des Verlaufs. Er schaut, ob ein Patient eher dung in der klinischen Praxis. Hassgefühle psychologie gibt es für gnostisches und Statistisches Manual erscheint oder weil es ihm vielleicht viele Diagnosen Therapieempfe hlungen Psychischer Störungen, 4. Version, unangenehm ist, darüber zu sprechen Leitl iniendie sich am aktuellen Stand herausgegeben von der American Psy· s. Wenn der Arzt alle Informachiatric Association. Es geht auf den tionen, die er braucht, gesammelt hat, macht er in der Regel eine körperliche Untersuchung. Achse Inhalt Ein Arzt kann meistens allein über BeAchse 1 Klinische Störungen und andere klinisch relevante Probleme z. Schizophrenie fragung, Anamnese und körperliche Un- Ach se 11 Persönlichkei tsstörungen und geistige Behinderung z. Borderline- oder narziss ti sche tersuchung zu einer Diagnose kommen. Persöniichkeitsstöru ng Manchmal sind aber noch technische Ach se 111 Medizinische Krankheitsfaktoren, die für die ersten beiden Ac l1sen relevant sein könnten Untersuchungen notwendig z. F1 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen Störungen durch Alkohol, Opioide usw. F2 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen Schizophrenie, schizotype Störung, schizoaffektive Störungen usw. F3 Aff~ktive Störungen Manische Episode, bipolare affektive Störung, depressive Episode usw. F4 Neurotische, Belastungs- und somataforme Störungen Phobische Störung, andere Angststörungen, Zwangsstörung, dissoziative Störungen F5 Verhaltensauffälligkeilen mit körperlichen Störungen und Faktoren Essstörungen, nichtorganische Schlafstörungen usw. F6 Persönlichkeits- und Verha ltensstörungen Persönlichkeitsstörungen, abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle usw. F7 Intelligenzminderung Leichte, mittelgradige, schwere, schwerste Intelligenzminderung usw. F99 I Psychische Störung ohne nähere Angabe Tab. Es wurde an diesen Klassifikationssystemen die Kritik geäußert, dass die rein deskriptive Diagnostik keinerlei Informationen mehr über die Herkunft d. Dieser Umstand ergab sich allerdings gerade daraus, dass es für die Ursachen seelischer Erkrankungen unterschiedliche Erklärungsansätze gibt z. Mit dem Entwurf einer rein deskriptiven Diagnostik war es möglich, dieses Problem zu umgehen. Angemerkt sei an dieser Stelle noch, dass auch allen Klassifikationssystemen ein Weltbild zugrunde liegt, das wie jede Weltanschauung streitbar ist. Diese Einschränkungund aus diesem Grund sei sie hier genannt- muss wohl für jede Art von Diagnostik gelten. Gesund heit und Kran kheit- was bedeutet das. Aus Sicht der Gesellsch aft Als Mensch in einer Gesellschaft, in einer Kultur zu leben bedeutet, sich in einem geregelten Raum zu bewegen. Wir sind, meist unbewusst, in Strukturen eingebunden, die unser Verhalten beeinflussen. Im Lauf unserer Entwicklung haben wir soziale Normen verinnerlicht, auch über Gesundheit und Krankheit. Diese hassgefühle psychologie Normen: t Bewirken eine gewisse Gleichförmigkeit und Regelmäßigkeit unseres Verhaltens t Enthalten eine Bewertung unseres Verhaltens t Enthalten Erwartungen oder Forderungen an hassgefühle psychologie Verhalten Soziale und kulturelle Normen schränken unser Verhalten also ein, machen es aber auch vorhersehbar. Kranksein : Abweichen von einer Norm Kranksein bedeutet aus medizinsoziologischer Sicht ein Abweichen vom Normalfall des Gesundseins. Körperliche oder seelische Veränderungen beeinträchtigen mehr oder weniger stark die Fähigkeit, soziale Hassgefühle psychologie weiterhin auszuüben. Ein Symptomträger handelt mit sich und der Umgebung teils bewusst, teils unbewusst aus, inwieweit seine Symptome als Krankheitszeichen gelten oder nicht. Wird ein Betroffener als krank anerkannt, bekommt er auch die entsprechende Krankenrolle zugewiesen. Die gesellschaftliche Sicht auf Gesundheit und Krankheit spiegelt sich stark in den Gesetzen des Gesundheits- und Sozialsystems wider. Für die Krankenrolle existieren dort klare Regeln, z. Der Kranke muss dann nicht mehr zur Arbeit gehen, er bekommt für seinen Arbeitsausfall Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber und anschließend Krankengeld von der Krankenkasse. Verstößt ein Kranker gegen diese Regeln, drohen ihm Sanktionen z. Gesellschaftlich e Werte und Krankheit Wie gesellschaftliche Werte das Auftreten von bestimmten Erkrankungen beeinflussen, sieht man bei den Essstörungen Anorexie Magersucht und Bulimie Ess-Brech-Suchtvon denen vor allem Frauen betroffen sind. Außer genetischen Faktoren und belastenden Lebensereignissen spielt bei ihrer Entstehung auch der kulturelle Druck auf Frauen, dünn zu sein, ein Rolle. Es konnte nachgewiesen werden, dass im Lauf der letzten 50 Jahre die Zahl der Frauen, die mit ihrem Körper unzufrieden si nd, immer weiter anstieg. Man kann sicher so weit gehen zu sagen, dass das Kranke an Essstörungen nicht nur in den Patienten selbst liegt, sondern auch in unserer vom Schlankheitsideal besessenen Kultur. Auch Alter und Geschlecht haben einen Einfluss auf Krankheit und die entsprechende Versorgung. So haben Kostenanalysen des letzten Lebensjahres gezeigt, dass für jüngere Patienten mehr Geld aufgewendet wurde als für ältere. Geschlechtspezifische Unterschiede gib t es bei zahlreichen Krankheiten: Frauen sind beispielsweise doppelt so häufig wegen einer Depression in Behandlung wie Männer. Wie bei den Essstörungen vermutet man auch hier einen zusätzlichen Einfluss der ebenfalls gesell- Krankenstandsen twicklung 1970 bis 2005 % 6,5. Die Patientin berichtet ausführlich und detailliert: Seit mehr als zwei Jahren leide sie an wechselnden körperlichen Beschwerden, ohne dass sich ein richtungweisender somatischer Befund ergeben hätt~: Die ausführliche Abklärung ihrer MagenDarm-Beschwerden Ubelkeit, Blähungen, wechselnd Durchfälle und Verstopfung während des letzten halben Jahres führte zu keinem pathologischen Befund. Ihre Beschwerden begannen damals mit einer Bronchitis, an die sich mehrere Monate Kurzatmigkeit und Brustschmerzen anschlossen. Damals habe sie auch viel Streit mit ihrem Mann gehabt, dazu kam Stress hassgefühle psychologie der Arbeit. Später hätten sich Gelenkschmerzen sowie Kribbel- und Taubheitsgefühle entwickelt. Seit einem Jahr sei es jetzt besonders schlimm, sie habe starke Schmerzen beim Wasserlassen. Hinzu gekommen sei auch ein schlechter Geschmack hassgefühle psychologie Mund. Mittlerweile sei sie in der Arbeit stark eingeschränkt und müsse sich öfter hinlegen, um auszuruhen; sie sei oft krank geschrieben. Die Patientin hat einen erheblichen Leidensdruck und vermutet hinter ihren Beschwerden eine körperliche Erkrankung. Die negativen Befunde hätten sie zuerst beruhigt, als die Symptome aber wieder losgingen, sei sie erneut in große Sorge geraten. Nie hätte sie gedacht, eines Tages bei einem Psychotherapeuten zu landen. Stigmatisierung und Diskriminierung Viele Menschen mit psychischen Erkrankungen, aber auch Menschen mit körperlicher Behinderung oder Infektionskrankheiten z. So waren in einem Hassgefühle psychologie vergleichsweise wesentlich weniger Menschen bereit, ihr Zimmer an jemanden zu vermieten, wenn er angab, er komme gerade aus der Psychiatrie. Dazu mag die manchmal zu beobachtende Persönlichkeitsveränd erung bei psychischen Störungen beitragen, die die Erkrankten als weniger gut einschätzbar er· scheinen lässt. Tatsächlich sind aber die allermeisten Menschen mit psychischen Störungen nicht gefährlich. Sie sind eher ängstlich, depressiv oder in sich gekehrt. Aber auch dies kommt hassgefühle psychologie sehr selten vor, und wenn, dann hauptsächlich unter Alkoholeinfluss. Mittlerweile gibt es einige Antistigma-Programme, z. War die Funktionalität der Nutzen für die Gesellschaft z. Der Name bringt zum Ausdruck, dass die Krankheiten dieser Gruppe wie eine somatische Erkrankung aussehen, sich für die Beschwerden aber keine ausreichenden} körperlichen Ursachen finden lassen. Der Verlauf somatoformer Störungen kann vom Arzt mitbestimmt werden. Gibt er dem Patienten aufgrund eines einzelnen zufällig} abweichenden Wertes eine Pseudodiagnose häufig auch, um ihn endlich zufriedenzustellen und loszuwerdenverstärken sie sein Gefühl, hassgefühle psychologie einer organischen Krankheit zu leiden, und tragen zur Hassgefühle psychologie bei sog. Den gleichen Effekt kann wiederholte, beschwerdegesteuerte organische Diagnostik haben, wenn dafür medizinisch kein Anlass besteht. Besser ist es, den Patienten häufiger zum Gespräch einzubestellen, langsam zu versuchen, einen Zusammenhang zwischen belastenden Gefühlen und körperlichen Beschwerden herzustellen, und ihn schließlich, auf der Grundlage einer tragfähigen und vertrauensvollen Beziehung, zu einem Psychotherapeuten zu überweisen. Nach heutigem Wissensstand sollten Patienten mit somataformen Störungen psychotherapeutisch behandelt werden. Arztrolle und Arztberuf I Professionalisierung und Entprofessionalisierungstendenzen Etwa 10%der Erwerbstätigen in Deutschland verdienen ihren Lebensunterhalt direkt oder indirekt im Gesundheitsbereich. Die Gesundheitsausgaben betrugen dabei im Jahr 2003 rund 240 Milliarden Euro, das entspricht 2900 Euro pro Einwohner. Allein an diesen Zahlen kann man sehen, dass das Gesundheitswesen zu einem riesigen Wirtschafts- und Dienstleistungssektor geworden ist Die Professionalisierung der Ärzte zu anerkannten Experten in Sachen Gesundheit begann im späten 19. Jahrhundert und wurde Stück für Stück von den ärztlichen Standesorganisationen erkämpft. Dies spiegelt sich in den vorhandenen Einrichtungen und der Finanzierung wider. Er ist zuständig für Vorbeugung, Diagnose, Therapie und Nachsorge von Krankheiten sowie für die Akutversorgung bei Unfällen. Den Landesärztekammern ist die Bundesärztekammer mit Sitz in Berlin übergeordnet. Spezialisierung und Wandel der Organisationen Die zunehmende Spezialisierung bei den Ärzten hat einerseits zu einer Verbesserung der Effektivität der Behandlung geführt, andererseits aber auch zu einer Einschränkung der ganzheitlichen Betrachtung und Behandlung. So besteht die Gefahr, dass der Patient auf seine Symptomatik bzw. Andererseits wird das Wissen um verschiedene Krankheiten ' deren Diagnostik und Therapie für den einzelnen Arzt immer komplexer. Kein Arzt kann heute mehr das gesamte Feld der Medizin überblicken. Damit wird es immer schwieriger, einen Patienten umfassend zu beraten. Aus diesem Grund ist die Zusammenarbeit von Medizinern aus verschiedenen Fachrichtungen heutzutage wichtiger denn je. Auch die Organisationen, die Gesundheitsleistungen anbieten, befi nden sich im Wandel. Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit Das Sozialgesetzbuch verpflichtet den Arzt ausdrücklich zur Notwendigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit seiner Handlungen. Er soll sich einerseirs an den Hassgefühle psychologie einer angemessenen Therapie orientieren, hassgefühle psychologie aber auch an wirtschaftlichen Prinzipien. Dadurch kann er unter Umständen in einen Konflikt geraten, so z. Ebenso hat das Vergütungssystem seine Tücken. Über 90% der Bevölkerung sind gesetzlich versichert Private Krankenversicherungen, die weniger als I 0% der Versicherten abdecken, vergüten gleiche Leistungen aber in der Regel mit einem 1,5- bis 3,5fach höheren Satz. Diese bessere Bezahlung kann bewusst oder unbewusst zu einer aufmerksameren In letzter Zeit lassen sich aber auch Tendenzen der EntBehandlung des Patienten führen, z. So werden medizinische licheren Anamnese, einer genaueren Untersuchung, einer Themen in zunehmendem Maß in der Öffentlichkeit diskubesseren diagnostischen und therapeutischen Aufklärung tiert, die Zahl der Kunstfehlerprozesse ist gestiegen und das Vertrauen der Bevölkerung in die Fähigkeiten der hochtechni- usw. Außerdem wurde Krankheitsfalls und nicht der Gesundheit in unserem des die ärztliche Sonderstellung eingeschränkt, z. Psychotherapeutengesetz im Bereich der Psychotherapie. Für ei nen Arzt kann ein Arzt angewiesen zu sein. Ärztliches Handeln 12 Gespräch also wirtschaftlich unattraktiv sein, selbst wenn der Patient es bräuchte. Das Patientenwohl soll Vorrang gegenüber eigenen Interessen haben. Über- Eid des Hippakrates und Ärztegelöbnis Die erste grundlegende Formulierung einer ärztlichen Ethik ist der bekannte Eid des Hippokrates. Er entstand vermutlich um 400 v. I 13 Das Ärztegelöbnis im Wortlaut:. Bei meiner Aufnahme in den ärztlichen Berufsstand gelobe ich feierlich, mein leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen. Ich hassgefühle psychologie meinen Lehrern die schuldige Achtung und Dankbarkeit erweisen. Ich werde meinen Beruf mit Gewissenhaftigkeit und Würde ausüben. Die Gesundheit meines Patienten soll oberstes Gebot meines Handeins sein. Ich werde alle mir anvertrauten Geheimnisse auch über den Tod des Patienten hinaus wahren. Ich werde mit allen meinen Kräften die Ehre und die edle Überlieferung des ärztlichen Berufes aufrechterhalten. Meine Kolleginnen und Kollegen sollen meine Schwestern und Brüder sein. Ich werde mich in meinen ärztlichen Pflichten meinem Patienten gegenüber nicht beeinflussen lassen durch Alter, Krankheit oder Behinderung, Konfession, ethnische Herkunft, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, politische Zugehörigkeit, Rasse, sexuelle Orientierung oder soziale Stellung. Ich werde jedem Menschenleben von seinem Beginn an Ehrfurcht entgegenbringen und selbst unter Bedrohung mei-ne ärztliche Kunst nicht in Widerspruch zu den Geboten der Menschlichkeit anwenden. Dies alles verspreche ich feierlich und frei auf meine Ehre. Zwar beschäftigen sich inzwischen vorrangig Gesetzgeber, Justiz und auch die Öffentlichkeit mit dem Thema Sterbehilfe, dennoch kommen aber Ärzte immer wieder in einen Graubereich, wo sie abwägen und z. Verlangt ein Schwerkranker von einem Arzt Sterbehilfe, muss er allerdings daran denken, dass der Todeswunsch häufig auf eine durch die Krankheit ausgelöste Depression oder nicht genügend behandelte Schmerzen zurückgeht. Versorgt man diese Probleme ausreichend, geht auch der Sterbewunsch meist zurück. Ein weiteres wichtiges Beispiel für einen ethischen Konflikt wäre der Schwangerschaftsabbruch, der dem Wunsch des Arztes entgegenstehen kann, menschliches Leben unbedingt zu schützen und zu erhalten. Hilfsbedürftigkeit und Versorgungswünsche quasi stellvertretend beim Patienten wahrnehmen Projektion. Auf diese Weise können sie sich selbst und anderen vorspielen, stark und unabhängig zu sei n. Mögliche Merkmale des Helfersyndroms sind: Rollenkonflikte Rollenkonflikte entstehen, wenn sich der Arzt mit unvereinbaren Erwartungen oder Forderungen konfrontiert sieht, z. Ein Intrarollenkonflikt spielt sich innerhalb der Arztrolle ab und liegt z. Bei einem Interrollenkonflikt stehen Erwartungen und Forderungen an verschiedene Rollen eines Menschen im Widerstreit. In einen Konflikt zwischen ihrer Arzt- und Elternrolle kann z. Gleiches gilt natürlich für Väter, die Ärzte sind. Für alle Rollenkonflikte gilt, dass sie nicht direkt lösbar sind, sondern nur bewusst bearbeitet werden können. Wichtig ist es, sich immer wieder klarzumachen, in welchen Spannungsfeldern man sich bewegt und für welche Kompromisse man sich bewusst entscheiden möchte. Hilfreich ist es außerdem, die wahrgenommenen Erwartungen mit den anderen zu kommunizieren. Psychische Belastungen Bei Ärzten ist im Vergleich zu andern Berufen das Morbiditäts- Mortalitäts- Sucht- und Suizidrisiko erhöht. Dies kann durch die Belastungen des Arztberufs begründet sein, wie den hohen Arbeitsaufwand, die ständige Konfrontation mit Leid und Sterben, die oben genannten ethischen und Rollenkonflikte sowie durch den fortwährenden Druck, sehr fol hassgefühle psychologie Entscheidungen treffen zu müssen. Dabei handelt es sich um einen körperlichen unct emotionalen Erschöpfungszustand, der sich u. Das Burn-out-Svndrom ist keine eigene Diagnose, manchmal ist es auch nur eine beschönigende Bezeichnung für eine Depression- die der behandelnde Arzt dann auch als solche benennen und angehen sollte. Motivation zum Arztberuf Zahlreiche Untersuchungen fanden u. Ursprünglich war es überwiegend paternalistisch, d. Der Patient bleibt dagegen passiv, seine Aufga be ist es lediglich, die von medizinischer Kompetenz getragenen Ratschläge zu befolgen. Heute gilt dieses Modell als überkommen, weil es die Autonomie also die Selbstständigkeit und Entscheidungsfreiheit ' des Patienten zu wenig berücksichtigt. Die Hervorhebung' der Autonomie des Menschen im Sinne von Selbstbestim. Ärztliches Handeln mung geht dabei auf die Epoche der Aufklärung zurück. Damals begründete der deutsche Philosoph lmmanuel Kant 1724- 1804 das Personsein des Menschen in dessen Auto· nomie, die er als Willensfreiheit verstand. In der darauf folgenden gesellschaftlichen und politischen Entwicklung hatte es das Selbstbestimmungsrecht jedoch noch lange Zeit recht schwer, und es findet sich noch nicht allzu lange im heutigen Ausmaß verwirklicht. Insofern war also die Entwicklung innerhalb der Medizin keineswegs ihrer Zeit voraus. Die Selbstbestimmung des Patienten findet aber auch natürliche Grenzen, z. Die Beziehung zeichnet sich von Natur aus durch einen gewissen Grad an Asymmetrie aus: Nicht zwei Gleiche stehen einander gegenüber, sondern ein Hilfesuchender und einer, der versucht diese Hilfe zu leisten. Nebenher sei bemerkt, dass sich diese Asymmetrie beispielsweise auch in Visitengesprächen spiegelt. Sie wird hier allerdings von den Ärzten teilweise gezielt hergestellt. Diese unschöne Erfahrung hat auch Eingang in die Literatur gefunden. Darüber hinaus kann es der Fall sein, dass Patienten von sich aus einen Teil ihrer Selbstbestimmung abgeben, beispielsweise, wenn sie sich von medizinischen Entscheidungen überfor- 14 I 15 dert fühlen. Damit das Recht auf Selbstbestimmtheit nicht in Sich-selbst-Überlassensein umschlägt, sollte der Arzt die Mitentscheidung des Patienten nicht einfach festlegen, sondern ihn vorher fragen, inwieweit er mit entscheiden möchte. Das Ausmaß an Mitbestimmung kann nur der Patient autonom beschließen, nicht der Arzt. Nicht wirklich realistisch scheintangesichtsder oben beschriebenen Merkmale im Arzt-Patient-Verhältnis ein Konsumentenmodell der Arzt-Patient-Beziehung. Nach dieser Vorstellung wären Arzt und Patient Geschäftspartner, die ein Vertragsverhältnis zueinander haben, in dem einzelne Leistungen, Rechte und Pflichten festgelegt sind. Dem widerspricht aber die Besonderheit der Arzt-Patient-Beziehung, die durch die hassgefühle psychologie Asymmetrie, Intimität sowie ein gewisses Ausgesetztsein auf Seiten des Patienten gekennzeichnet ist. Heute gilt ein hassgefühle psychologie partizipatives Modell der Arzt-Patient-Beziehung als beste Synthese. Es soll der Autonomie und den individuellen Bedürfnissen des Patienten so gut wie möglich gerecht werden und gleichzeitig mit Fürsorge verhindern, dass er sich selbst überlassen wird. Der Arzt hat dabei die Aufgabe, den Patienten umfassend über seine Krankheit und die Behandlungsoptionen zu informieren und ihm anschließend seine Empfehlungen zu geben. Aufgabe des Patienten ist es, die Möglichkeiten mit eigenen Werten und Zielen abzugleichen. In diesem gemeinsamen Entscheidungsprozess vereinbaren am Ende beide in Übereinstimmung das weitere Vorgehen. Gesprächsführung I Gleich vorweg muss gesagt werden, dass man ärztlic he Gesprächsführung nur bedingt aus Büchern lernen kann. Vermutlich ist es günstig, sich erst einmal hassgefühle psychologie kurzen theoretischen Überblick zu verschaffen, um dann z. Dazwischen kann man sein Hintergrundwissen immer wieder auffrischen und sich vor allem mit anderen über seine Erfahrungen austauschen. Es ist wichtig, sich klarzumachen, wie sehr der Arzt selbst - und nicht nur sein Stethoskop oder Ultraschallgerät-ein Instrument für Diagnostik und Therapie ist. Allgemeines über Hassgefühle psychologie Kommunikation mit dem Patienten ist die Grundlage aller ärztlichen Arbeit. Die Hälfte aller Diagnosen kann allein aus den geschilderten Beschwerden und der Vorgeschichte der Erkrankung Anamnese gestellt werden. Ein weiterer großer Teil steht dann nach der darauf folgenden körperlichen Untersuchung fest. Aber auch der Erfolg der anschließenden Behandlung, der meist stark von der Mitarbeit des Patienten abhängt, wird entscheidend durch die Kommunikation beeinflusst s. Dabei erhält der Arzt nicht hassgefühle psychologie Informationen vom Patienten, sondern er informiert umgekehrt hassgefühle psychologie den Patienten über seine Krankheit und die Behandlungsmöglichkeiten. Er muss dies umfassend und verständlich tun, damit der Patient in die Behandlung einwilligen kann informed consent. Diese Transparenz, die der Arzt herstellen sollte, schafft beim Patienten Durchblick und erhöht seine Mitarbeit. Die Vermittlung einer Botschaft findet also auf verschiedenen Ebenen statt. Während man den Sachinhalt eines Gesprächs bewusst kommuniziert, erfolgen Mitteilungen auf den and eren Ebenen meist nur teil- oder unbewusst. Viele Informationen werden hier nonverbal ausgetauscht: über Blickkontakt, Gestik, Mimik und Körperhaltung. Auch der Ton, in dem etwas gesagt wird, ist hier entscheidend. Die Bedeutung der nonverbalen Kommunikation wird allerd ings weit unterschätzt. Etw·a 70% des Signalaustauschs in Gesprächen laufen nonverbal ab. Ebenso wenig kann man der Beziehung zum Patienten aus dem Weg gehen. Selbst wenn man im Gespräch stum m oder sachlich neutral bleibt, hat das seine Wirkung. Zu unterscheiden ist außerd em zwischen direkter unversc hlüsselter und indirekter verschlüsselter Kommunikation. Man sollte als Arzt beachten, dass Patienten für indirekte Mitteilungen sehr empfänglich sein können, beispielsweise, wenn man die Frage eines Patienten nach seinen Heilungschancen übergeht, indem man plötzlich das Thema wechselt oder sich dem Kollegen zuwendet Adressatenwechsel - direkt oder auch nur durch Blickkontakt. Strukturen der Kommunikation Bei symmetrischer Kommunikation sind beide Gesprächspartner gleichberechtigt, sie haben im Gespräch die gleiche Stellung. Dagegen hassgefühle psychologie es bei asymmetrischer Kommunikation ein Machtgefälle. Wechselseitige Kontingenz besagt, dass beide Gesprächspartner ihre eigenen Hassgefühle psychologie äußern und gleichzeitig auf die des Gegenübers eingehen. Bei asymmetrischer Kontingenz folgt ein Interaktionspartner seinen Bedürfnissen, ohne die des anderen zu berücksichtigen. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn ein Arzt nic ht auf die bedrückte Stimmung eines Patienten eingeht weil ihm das vielleicht unangenehm istsondern ihn weiter gezielt nach somatischen Beschwerden fra gt. Untersuchungen von Visitengesprächen haben gezeigt, dass Ärzte immer wieder versuchen, die Asymmetrie in der Beziehung aufrechtzuerhalten. Beispielsweise übergehen sie einfach Fragen des Patienten, wend en sich dem Kollegen zu, wechseln schnell das Thema oder weisen den Patienten zurecht. Eine wichtige Unterscheidung ist auch die zwischen direktivem und nondirektivem GesprächsstiL Beim direktiven Gesprächsstil hassgefühle psychologie der Arzt die Thematik und den Gesprächsverlauf, z. Die Antworten des Patienten beeinflussen dabei nicht seine weiteren Fragen Fragenkatalog. Unter einem nondirektiven Stil versteht man dagegen, dass der Arzt Thematik und Richtun g des Gesprächs dem Patienten überlässt. Er stellt offene Fragen und lässt den Patienten frei berichten. Beide Gesprächsstile haben ihre Vor- und Hassgefühle psychologie. Eine di rektive Kommunikation liefert zwar schnell Info rmationen ' die man braucht, and ererseits können aber wichti ge Hinweise verloren gehen, weil der Patient nicht dazu komm t, sie zu Arzt- Patient-Beziehung 16 äußern. Außerdem kann er sich abgefertigt und auf einige Eckpunkte reduziert fühlen. Der non-direktive Gesprächsstil fördert dagegen Hassgefühle psychologie und Zufrie· denheit beim Patienten. Er kann so auch emotionale und soziale Aspekte seiner Krankheit ansprechen, die für die weitere Behandlung von Bedeutung sein können. Jeder Arzt wird also hassgefühle psychologie Mischung der beiden Gesprächsstile brauchen: so nondirektiv wie möglich und so direktiv wie nötig. Demnach wurden die Patienten bei Beginn des Gesprächs bereits nach durchschnittlich zwanzig Sekunden vom Arzt unterbrochen. Wie unnötig dies ist, zeigte eine andere Studie: Im Durchschnitt dauert es nämlich bloß anderthalb Minuten, bis die Patienten mit ihrer Erzählung fertig hassgefühle psychologie. Die allermeisten beenden ihre Schilderungen innerhalb von zwei Minuten. Da freies Sprechen viele wichtige Informationen zu Tage bringt und das Vertrauensverhältnis stärkt, sollten Patienten dabei nicht unterbrochen werden. Für das Gelingen der Kommunikation ist es außerdem wichtig, sich am Sprachcode des Patienten zu orientieren. Mit seinen Kollegen spricht hassgefühle psychologie Arzt in einer Fachsprache. Für den Patienten sollte er aber Fachausdrücke in die Alltagssprache übersetzen und sich über Nachfragen immer wieder vergewissern, dass der Patient ihn auch verstanden hat. Gerade wenig selbstsichere Patienten trauen sich oft nicht, von selbst nachzufragen. In der Alltagssprache kann man auch noch zwischen einem elaborierten und einem hassgefühle psychologie Sprachcode unterscheiden. Der elaborierte Sprachcode nutzt komplexere grammatikalische Strukturen und einen größeren Wortschatz. Man findet ihn bei Angehörigen der Mittel- und Oberschicht. Der restringierte Sprachcode hassgefühle psychologie sich dagegen durch einfache, kurze Sätze und einen kleineren Wortschatz aus. Er findet sich besonders bei Angehörigen der Unterschicht. Auch hinsichtlich dieser Sprachcodes sollte sich der Arzt auf den Patienten einstellen und versuchen, komplexes Wissen über Krankheiten und für den Patienten relevante Informationen an dessen Sprachcode anzupassen. Grundeinsteilungen Folgende drei Grundhaltungen, die aus der klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie nach Carl Rogers stammen, gelten auch für ein konstruktives und hilfreiches Arzt-Patient-Gespräch: t Eine nicht an Bedingungen geknüpfte Wertschätzung: Der Arzt I 17 gutzuheißen. Etwas zu akzeptieren, hassgefühle psychologie anzunehmen, heißt, dazu Ja zu sagen, dass etwas so ist, wie es ist. Es bedeutet nicht, zu befürworten, wie etwas ist. Der Patient braucht aber das Gefühl, dass der Arzt bereit ist, ihn und seine Beweggründe zu verstehen, anzunehmen und ihm zu helfen. Empathisch sein bedeutet nicht, Patientenleid ganz und gar mitzuerleben, sondern, es mitzufühlen, gleichzeitig aber eine gewisse innere schützende Distanz zu bewahren. Wertschätzung, Einfühlung und Verständnis nicht nur zu spielen, sondern wirklich zu zeigen. Echtheit bedeutet auch, ehrlich zu signalisieren, wenn es gerade nicht gelingt, sich in den Patienten einzufühlen oder ihn zu verstehen. Der Patient wird ein Einge· ständnis begrenzter Fähigkeiten eher als Zeichen echten Bemühens auffassen und als wohltuender empfinden als vorgespieltes Verständnis oder vorgetäuschte Empathie. Das bedeutet, er soll sich dem Patienten offen und interessiert zuwenden und Wertungen oder kritische Kommentare vermeiden. Auch das, was am Patienten unverständlich ist oder Man kann diese Grundhaltungen kaum den eigenen Einstellungen und Werten von heute auf morgen lernen. Wichtig widerspricht, sollte als Teil seiner Perist es, sich immer wieder an hassgefühle psychologie zu erinsönlichkeit angenommen werden. Diese Einstellung darf chen, sie bei jedem Gespräch neu zu nicht damit verwechselt werden, etwas üben. Da die Fragen gibt es noch einige weitere Grundsätze, die zum Gelingen für alle Patienten gleich sind, eignen sie sich gut für eine hassgefühle psychologie eines guten Arzt-Patient-Gesprächs beitragen: standardisierte Einschätzung s. Auch Nachfragen eignet sich, zu lassen. Dabei kann man auch wichtige Punkte hassgefühle psychologie oder. Auch bei der Exploration von Symüber Ihren Sohn gesprochen haben. Beide Für Gespräche mit Patienten sind u. Das hilft dem Patienten s1ch verstanden und angenommen zu fühlen sowie sich bes- ' Fragestile ser über sich selbst klar zu werden s. Vorteil ist hier, dass man rasch die gezielten rer letzten Operation so große Schmerzen hatten, bei denen. Informationen erhält Nachteilig ist, dass der Patient in seinen Ihnen niemand geholfen hat. Aus diesem Grund können Patienten in einen Sinnzusammenhang zu bringen, indem die Antworten auch pseudopräzise sein. Weitere hilfreiche Grundsätze Arzt-Patient- Beziehung schmerzen setzen oftmals nach dem Besuch Ihrer Mutter ein, gibt es da einen Zusammenhang. Er sollte rechtzeitig eingeleitet werden und sich an den Rahmen der evtl. Zum Schluss des Gesprächs sollte der Arzt noch einmal die Möglichkeit für letzte Fragen geben. Übertragung und Gegenübertragung Den Mechanismus der Übertragung zu kennen ist für einen Arzt wichtig, weil sich damit manchmal Reaktionsweisen erklären lassen, die sonst unverständlich blieben z. Außerdem kann der Arzt seinerseits auf die Übertragung mit einer Gegenübertragung reagieren, d. Übertragungs- und Gegenübertragungsgefühle beeinflussen also unbewusst die Beziehung. Versucht man, diese Gefühle zu erkennen und bewusst wahrzunehmen, kann man eine evtl. Hinzu kommt, dass der Arzt seinerseits natürlich auch nicht davor gefeit ist, Übertragungen auf Patienten zu entwickeln. Beispiele: t Positive Übertragung: Eine schwerkranke, hilflose Patientirr erlebt den Arzt als unterstützenden, Stärke und Zuversicht vermittelnden Helfer, so wie sie früher ihren Vater empfunden hat. Der Patient fühlt sich nun wieder so wie damals seiner Mutter gegenüber, der er nie etwas recht machen konnte Schuldge- 18 I 19 I Abb. Eine Gelegenheit, sich seiner möglichen Übertragungen bewusst zu werden, sind Balint-Gruppen s. Gesprächsführung 111 Double Bind Doppelbotschaften} Wenn sich bei einer Aussage inhaltliche Botschaft und Beziehungsbotschaft widersprechen, nennt man das Double Bind dt. Jemand spricht dabei eine bewusste Botschaft aus, gleichzeitig drückt er aber unbewusst non-verbal eine widersprechende Botschaft aus. Beispiel: Eine Mutter kommt auf die psychiatrische Kind er- und Jugendlichenstation, um ihren Sohn zu besuchen. Das Besondere an Double-Bind-Situationen ist, dass sich der Empfänger in Abhängigkeit vom Sender befindet und deshalb den Widerspruch nicht ansprechen darf Verbot von Metakommunikation. Er ist zwischen zwei widersprüchlichen Botschaften gefangen und kann es dem Sender unmöglich recht machen, egal, worauf er reagiert. Der früher vermutete Zusammenhang zwischen Double-Bind-Kommunikation in der Familie und Schizophrenie konnte allerdings nicht bestä· tigt werden. Dennoch sieht man Doppelbindungen, besonders in engen, abhängigen Beziehungen wie der zwischen Mutter und Kind, als sehr problematisch. Beobachtungs- und Beurteilungsfehler In jeder zwischenmenschlichen Interaktion können Beobachtungs- und Beurteilungsfehler auftreten, die das Bild eines Hassgefühle psychologie verzerren: t Halo-Effekt eng!. Beispiele: Ein Patient spricht langsam, der Arzt hält ihn deswegen für weniger intelligent. Ein anderer Patient ist unordentlich gekleidet und wirkt ungepflegt. Der Arzt schließt daraus auf eine schlechte Compliance. Der Halo-H fekt spiegelt zwar eine wichtige Funktion unserer Wahrneh· mung wider, nämlich die, sich mit nur wenigen Informationen ein differenziertes Bild von etwas zu machen. Allerdings sind diese Bilder stets fehleranfällig. Ein Psychiater von der geschlossenen Station mit vielen schwerstkranken Patienten wird zum Konsil in die Psychosomatik gerufen. Beispiel: Ein Allgemeinarzt, dem es unangenehm ist, bei seinem Freund eine Depression zu diagnostizieren, schätzt dessen Symptome zu milde ein. Es handelt sich hier um einen Abwehrmechanismus s. Beispiel: Ein ehrgeiziger Arzt, der sich sehr bei seinem Vorgesetzten einschmeichelt, empört sich über einen Koll egen, weil dieser ständig bestrebt sei, sich beliebt zu machen, um in der Karri ereleiter aufzusteigen. Beurteilungen können nie ganz objektiv sein, aber. Wegen der Beobachtungs- und Beurteilungsfehler ist es notwendig, seine Wahrnehmung Immer wieder zu überprüfen. Stereotypisierung Unter Stereotypien versteht man Wahrnehmungsklischees über soziale Gruppen, die durch vorgefasste, generalisierte Meinungsbilder entstehen kurz: positive oder negative Vorurteile. Sie erleichtern die Orientierung durch Verringerung der Informationsvielfalt, dienen über Identifikation und Abgrenzung dem Gruppenzusammenhalt und helfen bei der Verankerung des Selbst. Für gewöhnlich bildet man eher positive Stereotype gegenüber der eigenen oder der ersehnten Gruppe, während man negative Eigenschaften überwiegend der Fremdgruppe zuschreibt. Stereotype können im Sinne einer selbsterfüllenden Prophezeiung aufrechterhalten werden: Erstens neigen Menschen dazu, selektiv Informationen wahrzunehmen, die ihre Ansichten bestätigen. Zweitens können Erwartungen an eine stereotypisierte Person dazu führen, dass derjenige genau dieses Verhalten zeigt. Dies wird schließlich wieder als Bestätigung für das ursprüngliche Stereotyp aufgefasst. Der Einfluss von Stereotypien in der Medizin ist nicht zu unterschätzen. Ein Beispiel wäre der vermeintlich Alkoholkranke mit roter Gesichtshaut. Geht die Hautfarbe nämlich auf eine andere Ursache zurück, ist der Betroffene zu Beginn trotzdem mit einer ganzen Reihe von Assoziationen behaft-et die nichts mit ihm zu tun haben. Bei Frauen führt der Um-' ' stand, hassgefühle psychologie sie sich leichter tun, über psychische Probleme zu sprechen, dazu, dass ihre Beschwerden häufiger als psychosomatisch verursacht angesehen werden und dass sie häufiger Beruhigungsmittel verordnet bekommen als Männer. Auch hier wird wieder deutlich, wie wichtig es ist, seine Wahrnehmung beständig zu überprüfen. Der Patient ist nach dieser Vorstellung gleichberechtigter Partner, die Arzt-Patient-Beziehung ist kooperativ. Arzt-Patient-Beziehung 20 Leider ist es aber um die Mitarbeit der Patienten nicht so gut bestellt, wie Ärzte sich das wünschen. Hassgefühle psychologie Durchschnitt be· trägt die Compliance bei der Medikamenteneinnahme und empfohlener Änderung des Lebensstils nur 50%. Das bedeu· tet, dass die Hälfte aller Patienten den Empfehlungen des Arztes nicht folgt bzw. Empfehlungen, mit dem Rauchen aufzuhören oder das Gewicht zu reduzieren neben Be· wegungsmangel und hohem Alter die Hauptrisikofaktoren für Krankheitbefolgt sogar nur ein Zehntel der Patienten. Das Ausmaß der Compliance schwankt jedoch insgesamt be· trächtlich und hängt u. Niedriger ist sie auch bei chronischen und psychischen Erkrankungen bei chronischen Erkrankungen entwickeln viele Patienten Coping- oder Abwehrmechanismen gegen die Symptome, so dass z. Informiert der Arzt seinen Patienten nicht ausreichend und bezieht er ihn zu wenig in die Behandlung ein, sinkt seine Bereitschaft mitzuarbeiten. Auch die realistische oder unrealis· tische Furcht vor Nebenwirkungen senkt die Compliance. Von intelligenter Non-Compliance spricht man, hassgefühle psychologie Patienten sich aus angebrachten Gründen nicht-compliant verhalten. Damit medizinische Behandlungen erfolgreich sein können, muss der Arzt sich also um die Compliance kümmern. So steht bei jeder erfolglosen Therapie die Frage an erster Stelle, ob der Patient die Medikamente auch wie vereinbart eingenommen hat. Dabei sollte man in einer Weise fragen, die Schuldgefühle oder trotzigen Widerstand beim Patienten vermeidet s. Stellt sich mangelnde Compliance heraus, sollte man den Patienten zuerst nach seinen Gründen fragen und anhand der genannten Faktoren hassgefühle psychologie Ursachen forschen. Compliantes Verhalten lässt sich nur gemeinsam erreichen. Neben der Patienten-Compliance gibt es nämlich auch eine Behandler-Compliance, die sich daran misst, wie sehr der Arzt seine therapeutischen Anleitungen und Strategien auf die Möglichkeiten und Bedürfnisse des Patienten abstimmt. Ein eventuell höherer Zeitaufwand rechnet sich hier schnell, weil durch gute Mitarbeit die Effizienz der Behandlung steigt. Besondere kommunikative Anforderungen Gespräche mit Patienten mit somatoformer Störung Besonders schwierig können Gespräche mit Patienten sein, die an einer somatoformen Störung leiden s. Bei den Erkrankungen dieser Diagnosengruppe leiden die Patienten an körperlichen Beschwerden, für hassgefühle psychologie sich aber keine oder keine ausreichenden organischen Ursachen finden lassen. Da die Patienten dennoch von einer organischen Genese überzeugt sind, kann sich die Kommunikation recht schwierig gestalten. Man spricht von einer Somatisierung der Affekte, wenn Patienten statt Wutz. Möglicherweise erlebt dann der Gesprächspartner an Stelle des Patienten Konflikte, Ärger, Spannungen oder Trauer, die dieser bei sich selbst nicht wahrnehmen kann: Die Gefühle übertragen sich, ohne dass es dem Patienten bewusst wird, auf sein Gegenüber. Der Arzt kann nun versuchen, ihm nach und nach seinen Anteil an diesen Gefühlen zu vermitteln, damit der Patient Schritt für Schritt wieder mehr Zugang zu seinem Innenleben erhält. Erst dann wird es ihm u. Häufig wehren die Patienten aber auch dauerhaft ein solches Krankheitsverständnis hassgefühle psychologie, weil der Zugang zu den seelischen Ursprünge n sehr schmerzhaft wäre. Folgende Punkte sind im Einzelnen bei der Gesprächsführung hilfreich: t Sich genügend Zeit nehmen, um ausführlich Lebensgeschichte, Persönlichkeit und aktuelle Lebensumstände des Patienten kennen zu lernen. Rogers beachten Wertschätzung, Emparhie, Echtheit. Der Patient will als Leidender wahr- und angenommen werden, denn er leidet. Darauf schauen, wieweit der Patient im Gespräch mitschwingt. Diese vorsichtig ansprechen, wenn schon ein Vertrauensverhältnis besteht. Wechselt er an bestimmten Punkten schnell das Thema. Spart er bestimmte Themen aus. Gibt es Widersprüche in seiner Darstellung. Partnerschaft, Beruf seien völlig konfliktfrei und problemlos, ihn damit konfrontieren. Kaum jemand befindet sich in so einer glücklichen Lage. Vorsichtig fragen, wie er das bewerkstelligt. Ihm dann anbieten, sich gemeinsam mit ihm auf die Suche hassgefühle psychologie möglichen Ursachen zu machen. Versuchen, diese Sorgen zu entkräften: Psychosomatische Beschwerden si nd häufig, nicht selbst verschuldet und können behandelt werden. Versuchen, schrittweise ei n psychosomatisches Krankheitsverständnis zu entwickeln. ~ Gemeinsam das weitere Vorgehen planen. Wichtig ist eine vertrauensvolle Beziehung zum Patienten, auf deren Grundlage man ihn zu einem Fachmann weitervermitteln kann. Dafür werden sicher mehrere Gespräche notwendig sein. Ebenso wichtig wie schwierig ist es, hier die Balance zwischen dem Fördern von Veränderung einerseits und dem Akzeptieren des Status quo andererseits zu halten Respekt vor den Grenzen des Patienten und den eigenen. Umgang mit hassgefühle psychologie Patienten Die Betreuung von sterbenden Patienten ist eine der schwierigsten Aufgaben des Arztes. Dazu trägt die Tendenz zum Vermeiden des Umgangs mit Tod und Sterben in unserer Gesellschaft ebenso bei wie eine einseitige Ausrichtung des Berufs und der Ausbildung auf Lebenserhaltung. Für die Patienten ist der Arzt Arzt-Patient-Beziehung dabei eine der wichtigsten Bezugspersonen, ist er doch ihr medizinischer Betreuer und aus ihrer Sicht oft der Einzige, der an ihrem Schicksal eventuell noch etwas ändern könnte. Da jeder Sterbeprozess anders ist s. Besonders auf die Bedürfnisse des Patienten eingehen. Selbst wenn man sein Sterben nicht verhindern kann, kann man doch versuchen, das Leben des Patienten einfühlend und unterstützend zu erleichtern. Lebendigkeit und Humor können dem Patienten helfen. So normal wie möglich sein. Stattdessen darauf achten, was der Patient an Anteilnahme wünscht t Versuchen, Stille mit dem Patienten auszuhalten. Dem Patienten kann es helfen, wenn man mit ihm schweigt. Nach Einschätzung des Hassgefühle psychologie der Suizidalität muss der Patient dann entweder zu einem Psychiater überwiesen oder sofort in eine psychiatrische Station eingewiesen werden. Das Gespräch mit einem suizidalen Patienten sollte man immer mit einer konkreten Vereinbarung hinsichtlich des weiteren Vergehens abschließen. Generell gilt für diesen Fall: Bei Verdacht oder einem Patienten eine möglichst ganzmöglicher bestehender Suizidalität z. Zielsetzung bei einer Depression muss der Arzt imund Schwerpunkte des Gesprächs sind mer gezielt nachfragen. Festgelegt sind ledigsehr schlecht geht Haben Sie in letzter lich einige äußere Rahmenbedingungen. Zeit einmal daran gedacht, sich das Leben zu nehmen. Man braucht sich als entsteht dabei ein ganzIdealerweise Arzt nicht davor zu fürchten, den Patienvom Patienten. Da das Bild heitliches ten vor den Kopf zu stoßen. Im Gegennicht zu diagnostischen aber Gespräch teil, die Patienten sind meist erleichtert, wird, ist Wissen über geführt Zwecken wenn sie offen über ihre Gefühle sprenotwendig und nicht Krankheiten chen können. Die Entwicklung des ersten eigentlichen Psychotherapieverfahrens geht auf den WienerNeurologen Sigmund Freud 1856-1939 zurück. Er begann sich Ende des 19. Jahrhun· derts mit psychischen Störungen zu befassen und entwickelte aus seinen Forschungen eine. Seither sind zahlreiche andere Verfahren hinzugekommen. In Deutschland werden als ambulante Therapien zurzeit die psychoanalytischen Verfahren und die Verhaltenstherapie von den gesetzlichen Kassen bezahlt. Andere Therapieformen wie die nondirektive Gesprächspsychotherapie, die syste· mische Familientherapie, die Körperpsychotherapie usw. Die großen therapeutischen Richtungen unterscheiden sich zwar in ihren theoretischen Grundannahmen und Methoden, haben aber auch einige wichtige Gemeinsamkeiten. So konnte die Psychotherapieforschung ermitteln, dass folgende drei Faktoren einen Teil einer erfolgreichen Therapie ausmachen: Hoffnung, eine neue Art, das Leben zu sehen, sowie eine empathische und fürsorgliche Beziehung. Darüber hinaus arbeiten fast alle Therapeuten mit ihren Patienten daran, Qualitäten wie Sensibilität, Offenheit, persönliche Verantwortung und Sinnhaftigkeit zu verbessern. Trotz dieser Gemeinsamkeiten sollten aber hassgefühle psychologie Unterschiede zwischen den verschiedenen Schulen nicht aus den Augen verloren werden, gilt es doch im Einzelfall, je nach zugrunde liegendem Problem sowie nach Bedürfnissen und Persönlichkeit des Patienten eine geeignete Therapieform zu fin den. Leider gibt es noch recht wenige Stellen, die kompetent Psychotherapeuten verschiedener Therapierichtungen vermitteln. Einige psychosomatische Ambulanzen tun dies beispielsweise. Demnach hassgefühle psychologie nur Ärzte und Psychologen für Kinderund Jugendlichenpsychotherapie auch Pädagogen und Sozialpädagogen nach einer gesetzlich geregelten Ausbildung in einem der zugelassenen Verfahren die Kassenzulassung, um Psychotherapien durchzufü hren. In den folgenden Kapiteln sind die wichtigsten Therapieverfahren kurz dargestellt s. Quellenverzeich nis und weiterführende Literatur im Anhang. Psychoanalyse und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie Die psychoanalytischen Verfahren gehen, wie bereits er· wähnt, auf Sigmund Freud zurück. Sie sind seitdem erheblich weiterentwickelt worden, und es haben sich verschiedene Schulen herausgebildet, die unterschiedliche Aspekte betonen. Standen früh er noch zentrale Triebwünsche d. Grundannahmen Die theoretischen Grundannahmen dieser Therapien sind: t ein dynamisches Unbewusstes, das Einfluss auf unser bewusstes Erleben und Verhalten ausübt t das Strukturmodell der Persönlichkeit s. Außerdem spielen erfahrungsbedingte Entwicklungsdefizite {Defizitmodell und fortwirken de traumatische Schädigungen Traumamodell eine Rolle bei der Krankheitsentstehung. Außerdem soll die Beziehung zum Therapeuten eine korrigierende emotionale Erfahrung ermöglichen. Anders als vielfach angenommen steht dabei nicht automatisch immer die Kindheit im Mittelpunkt. Die klassische Psychoanalyse findet in der Regel 2- bis 3-mal pro Woche über mehrere Jahre statt. Der Patient liegt dabei auf der Couch, der Analytiker sitzt hinter ihm. Heute führt man Psychoanalysen auch im Sitzen du rch, wenn das für den Patienten besser geeignet ist. Die tiefenpsychologisch fundierte Therapie findet dagegen nur ein Mal pro Woche im Sitzen und über einen Zeitraum von ein bis anderthalb Jahren statt. Entsprechend ist das Behand lungsziel auf die Verminderung oder Beseitigung der aktuellen Symptomatik begrenzt, die durch die Bearbeitung von aktualisierten Grundkonflikten oder Entwicklungsdefiziten erreicht werden soll. Das fre ie Assoziieren wie bei der Analyse entfällt. Insgesam t ist das Vorgeh~n also ähnlich der Verhaltenstherapie stärker problemzentriert Arzt-Patient-Bez iehung 241 25 Techniken In der Psychoanalyse hassgefühle psychologie der Patient, der psychoanalytischen Grundregel folgend, frei assoziieren, d. Das Liegendie freie Assoziation und die Gesprächsatmosphäre sollen dabei die Regression des Patienten auf frühe Entwicklungsstufen erleichtern und so Zugang zu verdrängten Konflikten, Erinnerungen und Gefühlen ermöglichen. Gleiche Funktion hat die Traumdeutung, da man im Traum einen besonders günstigen Weg zum Unbewussten sieht. Unter Übertragung versteht man, dass der Patient durch die zurückgenommene Haltung des Therapeuten unbewusste, frühe und nach wie vor wirksame Beziehungsmuster mit ihm reinszeniert s. Nun kann der Analytiker den Patienten mit seinem Verhalten konfrontieren und zusammen mit ihm eine Deutung hassgefühle psychologie. Trifft eine Deutung des Analytikers zu, ist der Patient oft zuerst betroffen und reagiert mit einem Widerstand, da er die verdrängten Inhalte als bedrohlich oder schmerzhaft empfindet - weswegen er sie ja bisher abgewehrt hat. Der Analytiker versucht, auch diese Widerstände zu erkennen, zu deuten und gemeinsam mit dem Patienten durchzuarbeiten. Sinn der Deutungen ist es, dem Patienten Einsicht in die Zusammenhänge zwischen seinen aktuellen Schwierigkeiten und dem Umgang mit seinen bisher unbewussten Bedürfnissen zu ermöglichen. Durch dieses Durcharbeiten kann der Patient unbewusste Anteile in sein Selbstbild integrieren und einen neuen Umgang hassgefühle psychologie sich selbst und anderen lernen. Der Analytiker sagt dem Patienten hassgefühle psychologie nicht direkt, wie hassgefühle psychologie seine Probleme lösen könnte, er funktioniert eher wie ein Katalysator, der es dem Patienten ermöglicht, seine eigenen Lösungen zu finden. Wichtig ist vielmehr, dass der Patient eine Erinnerung an ein verletzendes Ursprungsereignis, das als Gefühl gespeichert ist, binden kann, was die Störung für ihn verständlich macht. Dadurch hat er eine Möglichkeit, mit der Verletzung umzugehen. Um diese Themen geht es dann in der Therapie. Entsprechend zur Übertragung gibt es auch eine Gegenübertragung, mit der die gefühlsmäßigen Reaktionen des Analytikers auf den Patienten bezeichnet werden. So kann der Patient im Analytiker beispielsweise Gefühle wie Zuneigung, Langeweile, Ärger oder Ablehnung auslösen. Damit der Analytiker aber nicht eigene neurotische Anteile in seine Wahrnehmung einfließen lässt, muss er selbst eine mehrjährige Lehranalyse durchlaufen, die ihm helfen soll zu unterscheiden, was er an Reaktionen aus der eigenen Lebensgeschichte mitbringt und was zur Problematik des Patienten gehört. Hassgefühle psychologie Beziehung Hassgefühle psychologie Beziehung zwischen Patient und Analytiker kommt also eine zentrale diagnostische und therapeutische Bedeutung zu. Darüber hinaus wird er vom Analytiker mit all seinen Gefühlen so angenommen wie er ist, und er lernt mit der Zeit, sich ebenso anzunehmen. Da diese ßeziehungserfahrungen emotional gespeichert werden, greifen sie tiefer und halten länger an als eine rein kognitive Einsicht. Diese therapeutische Beziehung zu schützen ist Ziel der Abstinenzregel: Nach ihr darf der Analytiker außerhalb der Therapie keinen Kontakt zum Patienten oder zu dessen Bezugspersonen pflegen, er darf keine weiteren Informationen über sich mitteilen und nicht verführerisch sein. Wünscht sich der Patient beispielsweise körperliche Zärtlichkeit oder Rat in wichtigen Lebensfragen, darf der Analytiker diese Wünsche nicht erfüllen. Er soll stattdessen gemeinsam mit ihm herausfinden, woher sie kommen und gerade jetzt geäußert werden. In einem Bild gesprochen: Der Analytiker soll dem Patienten beibringen, wie er fischen lernen kann, statt ihm einfach einen Fisch zu geben. Neurobiologische Erkenntnisse In jüngster Zeit kam es aufgrund einiger sich annähernder Forschungsergebnisse zunehmend zu einem Dialog zwischen Psychoanalytikern und Neurobiologen. So konnte die Neurobiologie z. Auch macht unser bewusstes Erleben nur einen geringen Hassgefühle psychologie aller mentalen Prozesse aus. hassgefühle psychologie Während sich Psychoanalytiker jedoch überwiegend auf pathogene As· pekte des Unbewussten konzentrieren, sehen Hirnforscher heute im Unbewussten ein angepasstes Verhaltenssteuerungssystem, das im Vergleich zum Bewussten schneller, routinemäßig und automatisiert funktioniert. Unterstützung gibt es zudem für Freuds Äußerung, der Mensch sei nicht Herr im eigenen Haus: Man weiß heute, dass das bewusste Ich nur wenig Einsicht in die Grundlagen seiner Wünsche und Handlungen hat. Zur Frage der Willensfreiheit s. Psychotherapie I Fortsetz ung Indikation Fallbeispiel Der folgende Ausschnitt aus einer tiefenpsychologisch fundierten Therapie soll zeigen, wie der Therapeut versucht, durch Deutungen die Einsicht seiner depressiven Patientin zu fördern und sie in Kontakt mit ihren Gefühlen zu bringen. Er schließt, nach längerem Zuhören, aus ihren bisherigen Äußerungen und ihrem Verhalten in der Therapie auf ein für sie typisches Verhaltensmuster. Therapeut: Ich habe das Gefühl, Sie sind ein Mensch, der ständig aktiv sein muss. Sobald Sie nicht aktiv sind, geht irgendetwas schief. Therapeut: Ich habe noch ein anderes Gefühl, und das besagt, dass Sie unter alldem einen ziemlichen Haufen starker und beunruhigender Gefühle haben müssen. Irgendwie sind sie da, diese Hassgefühle psychologie, aber Sie sind nicht wirklich in Kontakt mit ihnen. Ich glaube, Sie waren schon immer so, soweit Sie sich erinnern können. Patlentin: Etliche Jahre war es so, dass ich immer depressiv wurde, wenn ich mich einmal hinsetzte, um über all das nachzudenken. Deshalb habe ich versucht, nicht hassgefühle psychologie daran zu denken. Therapeut: Da haben Sie ein Muster geschaffen, nicht wahr. Und auch hier bei mir sind Sie so, denn obwohl Sie in Schwierigkeiten stecken und das Gefühl haben, ihre Weit bricht zusammen und Sie verlieren den Boden unter den Füßen, erzählen Sie mir das auf eine Weise, als ob alles in bester Ordnung wäre. Für Patienten, die sich eine schnellere Linderu ng ihrer Symptome wünsc hen oder sich weni ger den mit der Psychoanalyse verbundenen negativen Emotionen aussetzen wollen z. Seit den 1970er Jahren erweiterte man das als zu eng empfundene Konzept schließlich um intrapsychische Prozesse. Verhaltenstherapeuten besitzen mittlerweile eine ganze Reihe von Methoden, die sie in aufeinander abgestimmten Kombinationen störungsspezifisch einsetzen. Psychische Störungen sind demzufolge erworbene, dysfunktionale Strategien oder Reaktionen im Umgang mit Belastungssituationen. Der therapeutische Prozess Sieben-Phasen-Modell Das verhaltenstherapeutische Hassgefühle psychologie versteht sich als strukturierter Lern· und Problemlöseprozess, der sich an den vorliegenden Problemen des Patienten sowie seinen individuellen Voraussetzungen orientiert Motivation, Fähigkeiten, soziale Rahmenbedingungen und frühere Lernerfahrungen. Am Beginn steht die Bildung einer therapeutischen Allianz. Der Patient soll aktiv mitarbeiten und Verantwortung übernehmen. Phase 2 dient der Motivationsanalyse und -Steigerung: Der Patient soll positive Aspekte seiner Veränderung herausarbeiten und sich eine neue, erstrebenswertere Lebenssituation vorstellen. Bei ausreichender Veränderungsmotivation geht es mit Phase 3 weiter, der Verhaltensanalyse. Daraus leitet sich die Therapieplanung in Phase 5 ab. Es schließt sich die Ausführung der Interventionen in Phase 6 an. Die Therapie schließt mit der 7. Andererseits erneute Angst, weil nun sein Fortkommen im Studium bedroht ist Bestrafung. Bei den Konsequenzen muss immer danach gesucht werden, welche eventuellen Vorteile ein Patient aus seinem gestörten Verhalten zieht, wie Entlastung von Konflikten am Arbeitsplatz, vermehrte Zuwendung durch den Partner usw. Dabei ist zu bedenken, dass Faktoren, die bei der Entstehung einer Störung eine Rolle gespielt haben, nicht unbedingt dieselben sein müssen wie diejenigen, die sie im Hier und Jetzt aufrechterhalten. Entstehungsfaktoren sucht man in der individuellen Lern- und Entwicklungsgeschichte des Patienten vertikale Verhaltensanalyse. Zusammenschauend wird auf hassgefühle psychologie Weise versucht, die Entwicklung, Aufrechterhaltung und evtl. Chronifizierung von Krankheitsverhalten zu erklären und zu beseitigen. An· merkung: Bei Zwangsstörungen führt das Nicht· Ausführen des Zwangs zu massiver Angst. Durch wiederholte Konfrontation mit der angstauslösen· den Situation bzw. Zusätzlich lernt er ein Entspannungsverfahren. In den Therapiesitzungen wen· det er dieses Entspannungsverfahren an; dabei arbeitet er schrittweise in seiner Phantasie die Hierarchie ab. Da der Patient im entspannten Zustand keine Angst empfinden kann, kommt es langsam zu einer Gegenkonditionierung- die Angstreaktion wird verlernt. Dabei kommt es zu einer Löschung der konditionierten Angstreaktion. Eine dritte Möglichkeit besteht darin, den Patienten - nach gründlicher therapeutischer Hassgefühle psychologie sofort der maximal angstauslösenden Situation auszusetzen Reizüberflutung, eng!. Er durchleidet dann in Gegenwart des Therapeuten so lange extreme Hassgefühle psychologie, bis sie sich nach einer Weile physiologisch erschöpft hat. Auf diese Weise lernt der Patient, dass nichts Schlimmes passiert, wenn er in eine solche Situa· tion gerät. Dieses Verfahren findet hauptsächlich bei der Behandlung von Agoraphobie und Zwängen Anwendung. Wichtig bei den Expositionsverfahren ist dass der Patient so lange in der Situ· ati~n bleibt, bis sich seine Angst entweder durch En tspannung oder durch Er· schöpfung merklich reduziert hat. Individuelle Erwartunge n, Einstellungen und Bewertunge n bewirken dabei bestimmte emoOperante Methoden tionale Reaktionen und diese wieder ein gewisses Verhalten. Umgekehrt lassen Diese Techniken nu tzen die Lernprin· sich aber auch über die Veränderung zipien der operanten Konditionierung. Erreicht die Paung soll der Patient seine irraBehandl tientin innerhalb einer Woche ihr antionalen Grundannahmen und deren gestrebtes Gewicht, erhält sie dafür eine Auswirkungen auf sein Gefühlsleben vorher ausgemachte Vergünstigung, und sein Verhalten verstehen lernen, z. Fällt ihr Körpergewicht aber in der Folgezeit wieder un- Stüc k für Stück durch realistische zu ter einen bestimmten Wert, verpflichtet ersetze n. Die kognitive Therapie, ursprünglich sich die Patientin, nicht mehr am Sport von Aaron T. Beck zur Behandlung teilzunehmen negative Verstärkung. Den Abbau unerwünschter Verhaltens- von Depressionen entwickelt, setzt man weisen erreicht man über das Prinzip heute modifiziert auch bei anderen Stöder Löschung Entfernung aller posi· rungen ein, wie Angst·, Hassgefühle psychologie, Persönlichtiven Verstärker oder das Time-out keits· oder somataformen Schmerzstö Entfernung aller Verstärker. Nach Beck führen bestimmte tritt z. Unter Stimuluskontrolle versteht man systematische Denkfehler, die ihr die gezielte Herstellung von äußeren Bedingungen, die erwünschtes Verhal· ten fördern. Beispielsweise kann ein hr Teno. HcktH Bricht er nämlich vorzeitig ab, verstärkt hassgefühle psychologie seine Angstreaktion durch Vermeidung erneut negative Verstärkung. Depression Eine Depression ist demgegenüber Je nach Schweregrad mögen Trauer eine krankhafte Veränderung des und Depression auf den ersten Blick Einteilung von Emotionen 60 I 61 Gemütszustands, die professioneller gewisse Ähnlichkeiten aufweisen - sie Hilfe bedarf. Häufig ist es gerade so, sind aber letztlich grundverschieden. Wenn wir einen rer Hassgefühle psychologie und Antriebslosigkeit Verlust erleben oder erkennen, dass ausharrt Seine Gedanken kreisen sich bestimmte Wünsche nicht erfül- dabei oft um die eigene Wertlosigkeit len werden, können wir uns über den und Aussichtslosigkeit seiner Lage. Prozess der Trauer lösen und schließ- Viele Depressive fühlen sic;:h unruhig lich eine neue Orientierung finden. Zusätzlich diesem Sinn ist Trauer zwar schmerz- können sie an körperlichen Begleit- haft, aber auch notwendig, letzten erscheinungen leiden, wie chro- Endes heilsam und vorübergehend. Im Unterschied zu tativen Störungen wie etwa Kraftlosig- Trauernden weisen Depressive Hilfe keit und Erschöpfung begleitet sein oft direkt zurück und können keine s. Das Sprechen über Besserung durch Gespräche mit An- den eigenen Schmerz und emotio- gehörigen hassgefühle psychologie Freunden finden. Leistungsmotiv, Streben nach Anerkennung oder Macht. Unter Motivation versteht man eine Handlungsbereitschaft, ausgelöst durch innere Antriebe und Bedürfnisse Hunger, Durst, Zuwendung, Nähe etc. Diese inneren oder äußeren Beweggründe, die ein Verhalten auslösen und ihm Energie und Richtung geben, nennt man Motive z. Sie können bewusst oder unbewusst sein. Auch bei diesem Thema finden wir wieder verschiedene Herangehensweisen und Perspektiven, aus denen wir uns unser Gesamtbild basteln müssen. Im Folgenden schauen wir uns einige dieser Ansätze aus der Motivationsforschung näher an. Allerdings ist der Unterschied zwischen den beiden Motivklassen eher graduell, denn auch die sekundären Motive besitzen eine mehr oder weniger ausgeprägte genetische Grundlage. Umgekehrt werden primäre Motive durch Lernen überformt So gibt es z. Das Gleiche gilt für das Bedürfnis nach sozialer Bindung und Sexualität. Eine Theorie, die auf aufwändige Postulierungen innerer Triebe verzichtet, ist die sehr übersichtliche und bis heute bewährte Einteilung der Motive in primäre und sekundäre: Motivhiera rchie Hassgefühle psychologie und Suchsystem im Hassgefühle psychologie Neurowissenschaftler hassgefühle psychologie als neurobiologisches Korrelat für Motiviertheit eine Art universelles Belohnungs system im mesolimbisehen Dopaminsystem. Dort regen natürliche Ethologische verhaltensbiologische und künstliche Belohnungen dopaminerge Neurone an. DaMotivation stheorie bei spielt es scheinbar keine Rolle, ob der Anreiz Lob für eine Tiere erreichen die Anpassung an ihre Umwelt und ihr bestimmte Leistung, ein gutes Essen oder ein Sexualpartner soziales Gefüge über Informationen, die zum Teil dem Erbgut ist oder ob es Drogen wie Kokain, Heroin oder Amphetamine entstammen und zum Teil über die Sinnesorgane in den sind. Immer kommt es zur Aktivierung derselben NervenOrganismus gelangen. Bei ihnen gibt es, noch klarer getrennt zellverbände. In Experimenten konnte man 'Fiere über elekals beim Menschen, angeborene und durch Erfahrung getrische Stimulation des Dopaminsystems zum Fressen, Trinlernte Verhaltensweisen. Die Reizung erzeugt bei MenTierwelt der in es ist ite Variationsbre Wegen ihrer geringen schen und Tieren aber nicht direkt Lustempfindung, sondern en Automatism und Reflexe einfacher als beim Menschen, das Bedürfnis, die Ereignisse zu wiederholendie zum Brutpflegedie ist Anstieg des Systems geführt haben. Beispielsweise das durch reaktion von Truthennen angeboren; sie wird nur In enger Verbindung mit den Selbststimulierungssystemen Piepsen ihrer Küken ausgelöst. Kann die Truthenne die Laute steht das so genannte Suchsystem, das in mesoHmbischen ihres Kükens nicht mehr hören, greift sie es an und hackt es und mesokortikalen Netzwerken organisiert ist. Umgekehrt nimmt sie aber einen künstlichen Marzielgerichtetes, von Wünschen geleitetes Verhalten z. Exder, in den ein piepsender Lautsprecher eingebaut ist und der plorationsverhalten, Neugier usw. Bei der Erwartung eines in der Natur ihr größter Feind wäremit in ihr Nest und lässt Ziels entsteht hier die Vorfreude. Ist das Ziel dann erreicht z. Wieder ist hier einer der der wichtigsten Transmitter tanen Verhaltensweisen. Die Zoologen Konrad Lorenz und Dopamin. Entsprechend therapiert man die Patienten mit Dopamin Neuroleptika. Die Blockierung von DopaminAntagonisten Psychobiologische Motivation stheorie Rezeptoren führt dann zu einem Rückgang der Symptomatik. Hunger, Durst, Schmerzver- kanischen Theoretische Grundlagen zurück. Er gehörte der so genannten humanistischen Psycho· logie an, deren Vertreter unter anderem davon ausgehen, dass jeder Mensch die Tendenz in sich trägt, sein eigenes Po· tenzia. Nach seiner Bedürfnispyramide I Abb. Die hierarchische Ordnung von Motiven erscheint einerseits einleuchtend, andererseits aber auch idealistisch vereinfachend, denn negative Motive, wie Machtstreben und Aggression, kommen gar nicht vor. Ebenso fehlen kollektiv orientierte Motive wie Bedürfnis nach Selbstaktualisierung Bedürfnis, den eigenen einzigartigen Potenzialen entsprechend zu leben Bedürfnis nach Selbstwert Bedürfnis nach Selbstwert, Erfolg, Kompetenz und Unabhängigkeit und nach Achtung und Anerkennung von anderen Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Liebe Bedürfnis, zu lieben und geliebt zu werden, zu anderen zu gehören und akzeptiert zu werden, und Bedürfnis, Hassgefühle psychologie und Entfremdung zu vermeiden Bedürfnis nach Sicherheit Bedürfnis nach dem Gefühl, dass die Weit geordnet und einschätzbar ist, und danach, sich sicher, beschützt und unzerstörbar zu fühlen Physiologische Bedürfnisse Bedürfnis nach Nahrung, Wasser, Sauerstoff, Hassgefühle psychologie I Abb. Insgesamt lässt sich sagen, dass das Modell einen Individualismus zu Grunde legt, der keineswegs für alle Gesellschaften auf der Welt gültig ist. In kollektivistischen Gesellschaften, wie wir sie z. Wie jede Theorie ist auch die von Maslow zeit· und hassgefühle psychologie. Beispiel: Anschlussmotiv Da das Anschlussmotiv des Menschen so grundlegend und allgegenwärtig ist, wollen wir kurz darauf eingehen: Uns an andere zu binden, uns anderen anzuschließen liegt in unserer Natur. In der Evolution brachte dieses Verhalten beim Jagen und gegen Feinde einen Überlebensvorteil, und so sind wir auch heute sehr oft damit beschäftigt, über bestehende oder erhoffte Beziehungen nachzudenken. Fragt man Menschen, was sie glücklich macht oder was ihrem Leben Sinn gibt, nennen sie meistens an erster Stelle ihre nahen und befriedigenden Beziehungen zu Familie, Freunden und Partnern. Da nach einigen Forschern unser Selbstbewusstsein ein Maß dafür ist, wie anerkannt und akzeptiert wir uns fühlen, dient ein großer Teil unseres Sozialverhaltens dem Ziel, dazuzugehören und gesellschaftlich akzeptiert zu sein. Das bedeutet, dass wir tendenziell versuchen, Zurückweisung zu vermeiden, indem wir uns den jeweiligen Gruppennormen anpassen und uns bemühen, einen günstigen Eindruck zu vermitteln. Wird uns unser Anschlussbedürfnis verwehrt, reagieren wir entsprechend. Häufige Reaktionen auf Ausgrenzung sind depressive Verstimmung, dann der Versuch, wieder akzeptiert zu werden, und bei Erfolglosigkeit schließlich Rückzug. Wenn Menschen zurückgewiesen werden, ohne dass sie etwas dagegen tun können, werden sie oft auch aggressiv. In Einzelfällen kann dies fatale Folgen haben, wie bei dem Schüler Robert Steinhäuser, der 2002 in seiner ehemaligen Schule in Erfurt 17 Menschen und anschließend sich selbst erschoss. Hier geht es vor allem darum, welche kognitiven und emotionalen Abläufe bei der Entstehung einer Handlung eine Rolle spielen. Einflussbereich änderbarkeit internal selbstverursacht external nicht selbstverursacht stabil Ich bin begabt. Leistungsmotivation und Attributionstheorie Die Erwartung-mal-Wert-Theorien wurden vor allem zur Er· klärungder Leistungsmotivation entwickelt. Eine Weiterentwicklung ist die Attributionstheorie, die beschreibt, auf welche Weise Menschen Handlungen und Ereignissen Ursa· chen zuweisen also was sie als Ursache mehr oder weniger bewusst wahrnehmen. Dies wiederum hat nämlich einen Effekt auf die Motivation. Andererseits kann er seinen Erfolg auf eine einfache Klausur oder auf Glück zurückführen. Die entsprechenden Ursachenzuweisungen kann er analog bei Misserfolg vornehmen zu wenig gelern t vs. Diese Möglichkeiten der Kausalattribution lassen sich nach seinen Vorstellungen zum Einflussbereich selbstverursacht vs. Drittens kann er, anschließend an die zwei Dimensionen von oben, zusätzlich unterscheiden, wie groß der Lebensbereich für die entsprechende Ursachenzuweisung ist ob also etwas immer hassgefühle psychologie oder nur im entsprechenden Fall: global vs. Außerdem können wi r das Gefühl haben, dass die Klausur fai r war und wir zusätzlich das nötige Quäntchen Glück hatten. Dennoch sind Ursachenzuweisungen oft auch eindeutig, und man kann bei Menschen verschiedene Attributionsstile untersc heiden, zu denen sie nei- Fach Med izi nische Psychologie und Soziologie mit Bravour bestanden hat: Vierfe ldersc hema der Attribution. In der kognitiven Verhaltenstherapie versucht man solche ungünstigen Denkmuster und Attributionsstile, die man für die Aufrechterhaltungeiner Depression mit verantwortlich macht, kognitiv umzustrukturieren s. Man hat herausgefunden, dass Menschen, deren Motiv der Erfolgssuche überwiegt, in höherem Maße durch Aufgaben mittleren Hassgefühle psychologie motiviert werden. Personen dagegen, bei denen das Motiv für Misserfolgsvermeidung dominiert, sind hassgefühle psychologie Aufgaben mit sehr niedrigem oder sehr hohem Schwierigkeitsgrad angezogen. Der Grund hierfür ist, dass sie die Wahrscheinlichkeit eines Misserfolges bei Aufgaben mit sehr niedrigem Schwierigkeitsgrad als gering einschätzen, bei Aufgaben hingegen mit sehr hohem Schwierigkeitsgrad müssen sie einen eventuellen Misserfolg nicht der eigenen Unfähigkeit zuschreiben, sondern hassgefühle psychologie ihn auf die Schwierigkeit der Aufgabe schieben. Misserfolgsmotivierte attributieren external: Erfolg kommt für sie durch Glück, Misserfolg durch Pech. Hassgefühle psychologie haben den großen Nachteil, dass dadurch die motivierende Wirkung von Belohnung verloren geht, weil sie nicht die eige ne Anstrengung für einen Erfolg und mangelnde Anstrengung für einen Misserfolg verantwortlich machen. Erfolgsmotivierte dagegen führen ihre Leistungen auf eigene Anstrengung zurück internal. Theoretische Grundlagen Vo rau ssetzung: frei er Wille Als Kritik am handlungstheor etischen Ansatz kann man anführen, dass er hassgefühle psychologie freien Wille n voraussetzt. Die neurobiologische Forschung hat aber hassgefühle psychologie gezeigt, dass wir unser herkömmliches Konzept des freien Willens überdenken müssen. Erst kurz nach der Einleitung einer Handlung durch das Gehirn entsteht nämlich der Gedanke, diese Handlung gewollt zu haben. Vermutlich ist sowohl für Handlung als auch Willensempfindung ein dritter Prozess verantwortlich, der aber unbewusst bleibt. Welches Konzept von Willensfreiheit sich hier unterbringen lässt, bleibt eine hochspannende Frage weiterer interdiszipli närer neurobiologischer und philosophischer Forschung. Auf der Grundlage zweier Verhaltenstendenzen, nämlich der Appetenz Annäherungdie auf Lustgewinn aus ist, und der Aversion Vermeidungdie Unlust vermeiden will, beschrieb Lewin drei Arten hassgefühle psychologie Konflikten. Eine von Freuds Grundannahmen war, dass alle menschliche Aktivität Energie verbraucht. Das Seelenleben Denken, Fühlen, Träumen usw. Nach diesem Modell befindet sich die Hassgefühle psychologie also von vornherein in einem Spannungsfeld. Konflikte zwischen den einzelnen Kräften sind vorprogrammiert. Das Es strebt dabei 1. Aversions-Aversions-Konftikt: Beide Möglichkeiten sind zu einer für das Ich befriedigenden und lustvollen Spannungsunangenehm, ich muss mich jedoch für eine entscheiden. Für einen Arzt kann das z. Allerdings kommt es auch vor, dass das Ich durch Einflüsse zwischen mehreren therapeutischen Maßnahmen hat, die aus dem Über-Ich Gewissen, Sollvorstellungen bestimmte aber alle mit Risiken und Nebenwirkungen behaftet sind. Die zurückgewiese nen Triebimpulse geben jedoch deswegen keine Hassgefühle psychologie und versuchen, sich weiter über das Ich zu Für den Patienten ist das häufig der Fall: Er muss sich, um realisieren. Hier liegt nun im psychoanalytischen Sinn eine gesund zu werden oder seine Leiden zu mindern, unangenehmen Prozeduren oder einer Medikamenteneinnahme mit bestimmte Art von Konflikt vor tat. Zusammen prall : Triebe aus dem Es kommen der kontrollierenden Ich-Instanz fremd, bedrohlich oder beängstigend vor Für alle diese Konflikte müssen wir eine Lösung finden, wenn und werden deshalb von ihr zurückgedrängt, d. Dieser Abwehrprozess geschieht unbewusst d. Aus dieser Theorie ergeben sich die teilweise schon in die Umgangssprache übergegangen Abwehrmecha nismen Psychoanalyt ische Motivationsth hassgefühle psychologie s. Bis oder Gefühle und finden sich sowohl beim seelisch gesunden heute ist sie immer wieder modifi ziert und erweitert worden. Außerdem sind sie charakZwecks Übersichtlichkeit und Einfachheit wollen wir uns hier teristisch bei der Verarbeitung einer schweren Erkrankung jedoch weitgehend auf Freud beschränken, zumal viele seiner und den dabei auftretenden belastenden Gefühlen. Motivation 111 Abwehrmechanismen Das Konzept der Abwehr stammt aus der psychoanalytischen Theorie. Abwehrmechanismen dienen dazu, unangenehme oder unerträgliche Gefühle, Bedürfnisse, innere Konflikte oder Triebregungen unbewusst zu halten und dadurch nicht erleben zu müssen. Dabei bleibt auch die Abwehr selbst unbewusst, d. Prinzipiell kann jedes Verhalten oder Empfinden zur Abwehr genutzt werden, von der Tagträumerei bis hin zur getriebenen Geschäftigkeit. Allerdings gibt es einige Formen, die regelmäßig wiederkehren und offenbar besonders wirkungsvoll sind. Obwohl Abwehrmechanismen bei der Entstehung psychischer Symptome eine Rolle spielen können, sind sie hassgefühle psychologie sich nichts Pathologisches. Jeder braucht sie zur Lebensbewältigung. Einen krankhaften Charakter bekommen sie erst durch Dauer und Intensität, stereotype Einseitigkeit oder situative Unangemessenheit zudem gibt es reifere und unreifere Abwehrmechanismen. Als Ärzte werden wir bei der Krankheitsverarbeitungdes Patienten auch mit dessen hassgefühle psychologie Abwehrmechanismen sowie mit unseren eigenen konfrontiert. Die im Folgenden genannten Abwehrformen können auch kombiniert und in Übergängen auftreten. Verdrängung Die Verdrängung ist der Prototyp eines Abwehrmechanismus. Er macht sie dadurch unbewusst und muss sie nicht mehr erleben. Projektion Eigene Wünsche, Ängste, Schwächen, Schuldgefühle oder Aggressivität werden- weil man sie sich nicht eingestehen kann hassgefühle psychologie abgewehrt, indem sie in eine andere Person hineinverlagert projiziert und dort wahrgenommen werden. Wut und Aggressionen, die man an der Person, die sie mit verursacht hat, nicht auslassen kann, auf andere Personen verschoben. Oder ein Kind, das von seinen Eltern misshandelt wird, fängt seinerseits an, Klassenkameraden oder Tiere zu quälen. Isolierung Isolation beschreibt die Abtrennung des Gefühlsanteils von Gedankeninhalten und Erinnerungen. Manche lebensbedrohlich erkrankten Patienten sprechen z. Diese Abwehrform findet man beispielsweise bei der Auseinandersetzung mit lebensbe- das Kind traumatisierend wirkt und schwerwiegende Langzeitfolgen haben kann findet sich der Vorgang der Isolation: drohlichen Erkrankungen aber auch bei Kindern. Die Verleugnung entlastet den Patienten dann vorü- weiter, und er war mit mir beschäftigt, aber irgendwie war es bergehend. Problematisch kann dieser Mechanismus werden, eher. Mein ganzes Fühlen war weg. Hier wird der Körper als wenn er einen Patienten bei Anzeichen für eine schwere fremd, nicht mehr zur Person gehörig erlebt. Die Körpergetherapeu· und diagnostische weitere Krankheit davon abhält, fühle und der seelische Schmerz werden abgetrennt, um die tische Schritte hassgefühle psychologie unternehmen. Sie sind dadurch freilich Schmerzen Der Unterschied zwischen Verleugnung und Verdrängung be· Welt, sondern können sich später wieder melder aus nicht steht darin, dass bei der Verdrängung etwas abgewehrt wird, z. Stattdessen werden sie in extremer Weise abwechselnd registriert. Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstruktur also einer Selbstwertstörung können Spaltung in ihrer eigenen Person erleben, indem sie innerhalb kurzer Zeit zwischen Größenphantasien und massiven Minderwertigkeitsgefühlen hin- und herschwanken. Identifikation Die Identifikation stellt das Gegenstück zur Projektion dar. Über eine so genannte Introjektion werden Objekte psycho· analytischer Ausdruck für Personen oder Gegenstände, auf die sich psychische Energien richten lassen oder Anteile von Objekten verinnerlicht, um so an ihrer Macht oder ihrem Erfolg teilhaben zu können. Durch hassgefühle psychologie Identifikation mit einem Führer, einer Ideologie oder auch einem erfolgreichen Sportverein können so z. Diese Form der Abwehr funktioniert auch bei angstauslösen· den Objekten. Ein sozialpsychologisch bekanntes und eindrucksvolles Beispiel hierfür ist der Antisemitismus unter Juden. Rationalisierung Rationalisierung ist eine Pseudoerklärung d. Jemand gibt rationale Erklärungen für ein Verhal· ten an, das eigentlich durch Gefühle motiviert ist, die er aber abwehrt. Ein Patient mit Angst vor Zahnbehandlung geht z. Hier liegt die Vermutung nahe, dass er durch die ratio- 66 I 67 nale Erklärung versucht, seine Angst vor Schmerzen oder Kontrollverlust abzuwehren. Grund für die Abwehr könnte wiederum sein, dass diese Gefühle bei ihm zu so heftiger Unlust führen würden, dass sie abgewehrt werden müssen, oder aber dass er diese Gefühle bei sich nicht akzeptieren kann, weil siez. Ein weiteres kli· nisches Beispiel für Rationalisierung wäre ein Patient, der für eine Herzinfarktsymptomatik z. Verdauungsstörungen verantwortlich macht, die wesentlich weniger bedrohlich sind. Reaktionsbildung Statt eines unlusterregenden Gefühls wird dessen Gegenteil aktiviert. Ein Arzt kann auf diese Weise z. Ungeschehenmachen Hassgefühle psychologie handelt es sich um den Versuch, rückwirkend eine vollzogene Handlung oder ein Ereignis ungeschehen zu machen, das belastende Gefühle nach sich gezogen hat. Beispiel wäre etwa ein Infarktpatient, der sich bald nach seinem Infarkt stark körperlich belastet, um auf diese Weise das Gefühl der Lebensbedrohung und eigenen Verwundbarkeit abzuwehren. Sublimierung Hierunter versteht man die Umwandlung von sozial weniger akzeptierten Triebzielen in sozial höherwertige z. Sublimierung ist demnach für unsere seelische Gesundheit und die Zivilisation von größter Bedeutung. Auf diese Weise hat er eigene Interessen in sozial besser angepasster Weise umgesetzt. Sicher gibt es für die oben genannten Leistungen aber auch andere Motive als Sublimierung. Lernen I Überblick und Nutzen der Lerntheorien Die Gene von einem Lachs enthalten fast alle lebensnotwendigen Verhaltensvorgaben: Instinktiv weiß er, was er fressen muss und wie er sich vor Räubern schützt. Als Jungtier macht er sich auf den Weg ins Meer, um dort zu jagen. Nach vier bis sieben Jahren kehrt er mit Hilfe seines hochsensiblen Geruchssinns hundertebis tausende Kilometer zielsicher zurück an seinen Geburtsort, um sich dort zu paaren. Danach stirbt er, und der Kreislauf beginnt von vorn. Anders als viele Tiere haben wir Menschen keinen solchen genetischen Lebensplan wenngleich der Einfluss der Gene auch auf unser Verhalten nicht unerheblich ist - s. Stattdessen können und müssen hassgefühle psychologie aber vieles lernen, und wir sind von dem Gelernten in vielerlei Hinsicht abhängig. Lernen ist die Grundlage unserer hassgefühle psychologie Anpassungsfähigkeit, denn Gene verändern sich hassgefühle psychologie Mutation und Selektion nur sehr langsam. Diese Anpassungsfähigkeit ist vermutlich eine der herausragendsten Eigenschaft des Menschen. Durch sie haben wir es geschafft, in Gränland und auf Raumstationen zu leben, Computer und Autos zu bauen. In der Psychologie versteht man unter Lernen jede Verhaltensänderung, die durch Erfahrung entstanden ist und nicht durch Prägung, Reifung, Ermüdung etc. Man unterscheidet zwei Grundformen: assoziatives und nichtassoziatives Lernen. Das assoziative Lernen basiert auf der Verknüpfung von Reizen oder Ereignissen. Darum wird es hauptsächlich hassgefühle psychologie den folgenden Kapiteln gehen klassische und operante Konditionierung, Beobachtungslernen. Nutzen Lernmechanismen zu kennen ist für Ärzte sehr wichtig, denn: t Sie ermöglichen, psychosoziale Faktoren der Krankheitsentstehung und -aufrechterhaltung zu verstehen und zu beeinflussen. Rauchen, ungünstige Essgewohnheiten und Bewegungsmangel - die größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen, die wiederum die Haupttodesursachen in den westlichen Industrienationen sind. Phobien oder Ängsten, zu verstehen. Einfluss von Auslösereizen und Konsequenzen Die Lerntheorien untersuchen Verhaltensweisen hauptsächlich bezüglich zweier Aspekte: zum einen hinsichtlich der Bedingungen oder Reize, die ein Verhalten auslösen, zum anderen in Bezug auf die Konsequenzen, die einem Verhalten folgen und dessen künftige Auftretenswahrscheinlichkeit beeinflussen. Bei beiden Formen der Konditionierung d. Angeborenerweise löst nur der Geschmack, Geruch oder Anblick von Futter unkonditionierter Reiz, eng!. Nun waren gewissermaßen die Vorboten für diese natürlichen Reize zu einem Signal geworden, das die natürliche Reaktion auslöste. Pawlow führte daraufhin Experimente durch, in denen regelmäßig kurz vor der Fütterung eine Glocke läutete. Nach einigen Durchgängen löste bereits der Glockenton allein Speichelfluss aus. Neutraler Reiz Giockenton -+ Orientierungsreaktion z. Insgesamt hält die Reaktion auch ohne anschließende Futtergabe noch eine Zeit lang an, sie nimmt dann aber immer mehr ab und verschwindet schließlich ganz. Gelöschte Reaktionen können später aber vorübergehend wieder auf 1849 - 1936 bemerkte bei Experitreten {spontane Erholung. Es ist Hunbei menten zur Hassgefühle psychologie möglichan einen schon außerdem den beiläufig, dass bei seinen Versuchs· Reiz einen weiteren konditionierten tieren Speichelfluss hassgefühle psychologie dann auftrat, der dann anzuknüpfen, Reiz neutralen als sie di e Hassgefühle psychologie sa hen, die ihnen Reiz konditionierten zum ebenfalls das Fressen brachten, oder als sie nur Theoretische Grundlagen wird Konditionierung höherer Ordnung. Glocke mit ähnlichem Tondieselbe konditionierte Reaktion auslösen ohne dass sie vorher selbst gekoppelt wurden. Diese Reizgeneralisierung ist ökonomisch, da sie dem Menschen zahllose einzelne Lernprozesse erspart bei Phobien ist sie hingegen extrem hassgefühle psychologie, s. Zu starke Reizgeneralisierung führt wiederum zu Fehlanpassungen. Reizdiskrimination nennt man die Fähigkei t, zwischen den entsprechenden Reizen zu unterscheiden. Die klassische Konditionierung läuft automatisch und unbewusst ab. Klinische Relevanz Die Lernmöglichkeiten, z. Trotzdem spielt dieser Mechanismus auch in der Medizin eine große Rolle. Es fol gen einige Beispiele. Phobie Die Entstehung einer Phobie demonstrierte der Begründer des Behaviorismus, John B. Da Lärm für Kinder ein unkonditioDierter Angstreiz ist, zuckte Albert zurück, fing zu weinen an und krabbelte weg. Nach lediglich fünf Durchgängen reichte schon der Anblick der Ratte ohne Lärm, um bei Albert Angst auszulösen: Er hatte eine Rattenphobie entwickelt. Bald hatte er zusätzlich Angst vor Kaninchen, Pelzen und Wollknäueln es war eine Reizgeneralisierung eingetreten. Dieser Mechanismus kann in der Medizin zum Problem werden, wenn Patienten unangenehme Erfahrungen z. Schmerzen bei einem Arzt gemacht haben und sich hassgefühle psychologie von dort stammende Angst allgemein auf eine medizinische Umgebung ausbreitet. Auf diese Weise können Patienten besonders Kinder. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, den Kittel abzulegen. Die meisten Phobiker haben allerdings keine traumatischen Erfahrungen mit ihrem Angstobjekt gemacht. Manche Forscher gehen zudem davon aus, dass einmal konditionierte Angst nicht völlig gelöscht, sondern bloß gehemmt werden kann. Bei der Erforschung von Stressoren und der Entstehung psychosomatischer Krankheiten muss also an klassische Konditionierungsvorgänge immer mit gedacht werden. Chemotherapie Ein weiteres klinisches Beispiel ist die konditionierte Übelkeit bei Chemotherapie. Eine bekannte Nebenwirkung vieler Zytostatika, die man in der Krebsbehandlung einsetzt, ist starke Übelkeit. Normalerweise erfolgt die Behandlung in mehreren Zyklen, zwischen Entstehung neurotischer Symdenen·die Patienten nach Hause gehen. Gab man Versuchstieren gen wieder dorthin zu müssen, diese in Experimenten mit aversiven Reizen z. Sie lässt sich durch Entspanlichkeit zu flüchtenentwickelten sie nungsverfahren lindern. Operante Konditionierung instrumentelle Konditionierung, Lernen am Erfolg Wie bereits erwähnt, sind die Möglichkeiten der Verhaltensformung durch klassische Konditionierung begrenzt. Anders bei der operanten Konditionierung. Hier ändern angenehme oder unangenehme Konsequenzen auf ein Verhalten die Wah rscheinlichkeit, mit der dieses Verhalten zukünftig auftritt. Bei einer angenehmen Konsequenz wird dieses Verhalten wahrscheinlicher, bei einer unangenehmen unwahrscheinlicher. Es wirkt als Instrument, um einen bestimmten Zustand zu erreichen oder zu vermeiden. Der Erfolg motiviert dazu, dieses Verhalten zu wiederholen, bzw. Ausgangspunkt bei dieser Lernart ist immer irgendein geäußertes Verhalten, sei es spontan entstanden, durch vorherige Konditionierung o. Seine Erforschung geht auf den behavioristischen Psychologen B. Skinner 1900 - 199 1 zurück, der die operante Konditionierung an Tauben und Ratten nachwies z. Hassgefühle psychologie vier Formen der operanten Konditionierung Positiver oder negativer Verstärker heißen in dieser Theorie alle Ereignisse, die dazu führen, dass jemand sein Verhalten ändert. Mit Einsatz und Entzug von positiven und negativen Verstärkern gibt es insgesamt vier Möglichkeiten, Verhalten zu beeinflussen. Die I Tabelle 1 unten gibt noch einmal einen Überblick. Positive Verstärkung: Auf eine Verhaltensweise folgen positive Konsequenzen positive Verstärker. Belohnt man ein Kind z. Hier haben wir übrigens schon einen richtigen Verstärkerplan; s. Der Erfolg besteht hier in der Unlustvermeidung oder -verringerung. Auch die Vermeidung einer angedrohten Strafe ist eine nega tive Verstärkung. Bei der Bestrafung folgt dem Verhalten eine unangenehme Konsequenz. Dadurch erniedrigt sich die Auftretenswahrscheinlichkeit für dieses Verhalten. Bestrafung ist auch durch den Entzug von gewohnten positiven Verstärkern möglich. Hierunter fallen die Erziehungsmethoden Fernsehverbot, Taschengeldkürzung usw. Beispiele: soziale Verstärker wie Lob, Anerkennung oder Macht; materielle Verstärker wie Geld, Geschenke etc. Darüber hinaus wirken Dinge, die uns Spaß machen, selbstverstärkend, sei es, dass wir Fußball spielen, ei n gutes Buch lesen oder auf ein Konzert gehen. Die Phänomene Reizgeneralisation und Reizdiskrimination, die wir schon von der klassischen Konditionierung kennen, gibt es auch bei der operanten Konditionierung. Wirksamkeit von Verstä rkernVerstärkungspläne Die Wirksamkeit von Verstärkern hängt u. Darüber hinaus beeinflussen der Sättigungsgrad des Betreffenden und Umweltbedingungen, wie und ob ein Verstärker wirkt. Generell gilt, dass eine sofortige Verstärkung oder Bestrafung wirksamer ist als eine zeitlich verzögerte. Verstärker Einsatz Entzug positiver Positive Ve rstärkung Bestrafung Hassgefühle psychologie durch angenehme Konse- durch Verstärkerentzug quenzen Verhalten wird häufiger --+ Verhalten wird seltener ® © nega tiver Verstärk er Negative Verstärkung Bestrafung durch unangenehme Konse- durch Wegfall eines unange- quenzen Verh alten wird seltener --+ Verhalten wird häufiger ® © 1 Tab. ~~4----------------------------------------------------~T~h~e~o~r~e~t~is~c~h~e~G~r~u~n~d~l~a~g~e~n Mit dem Einsatz von Verstärkerplänen lässt sich Verhalten systematisch formen. Am schnellsten gelingt dies mit rege. Ein besonders stabiles und löschungsresistentes Verhalten erzielt man hingegen durch intermittierende, d. Sowohl schnell als auch dauerhaft lernt man demnach du rch zuerst kontinuierliche und an· schließend intermittierende Verstärkung. Timeout Auszeitum unerwünschtes Verhalten durch Entzug aller Verstärker abzubauen. Sorgt ein hyperaktiver Junge beispielsweise wiederholt fü r Durcheinander in der Klasse, schickt ihn der Lehrer für kurze Zeit in einen anderen Raum. Diese Maßnahme muss natürlich vorher vereinbart sein und darf nicht mit einer Abwertung einhergehen. Hausaufgaben machen, mit einer beliebten Tätigkeit, z. Die sinnvolle Anwendung von Verstärkung und Bestrafung im Rahmen der Erziehung ist im Kap. Spezielle klinische Relevanz t In Gesprächsverläufen mit Patienten kann es zu einer so genannten verbalen oder semantischen Konditionierung kommen, wenn der Arzt verbal und nonverbal bestimmte Hassgefühle psychologie und Verhalten des Hassgefühle psychologie verstärkt oder bestraft z. Entscheidend ist hier besonders das Gefühlhassgefühle psychologie der Arzt dem Patienten während sei ner Sc hilderungen vermittelt d. Auf diesem Weg kann es dazu kommen, dass der Arzt unbewusst z. Befürchtungen, Hassgefühle psychologie oder sein psychosoziales Um- 70 I 71 feld völlig für sich behält obwohl hier vielleicht Faktoren der Krankheitsentstehung und -aufrechterhaltung verborgen sind. Therapeutisch wäre jedoch eine Löschung der Angstreaktion notwendig s. Er konnte mit einem Experiment zeigen, wie Gefühle von Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung sowie ein passiv-resignativer Verhaltensstil gelernt sein können. In dem Versuch wurden zwei Gruppen von Hunden in einem Käfig aversiven Stromreizen ausgesetzt, aber nur einer Gruppe die Möglichkeit gegeben zu hassgefühle psychologie. Im zweiten Teil des Experiments gab es schließlich für alle die Möglichkeit zu fliehen, doch die Gruppe, die vorher hilflos gernacht wurde, machte auch dann keinen Gebrauch davon. Experimente in abgewandelter Form mit Menschen brachten die gleichen Ergebnisse. Solche Befunde zeigen, dass jeder Mensch lernt, inwieweit er seine Umwelt kontrollieren und Einfluss auf seine Befindlichkeit nehmen kann. Auch wenn Eigeninitiative etwas verbessern könnte, zeigen sich vor diesem Hintergrund viele Menschen im Umgang mit ihrer chronischen Krankheit eher passiv. Für den eigenen Gebrauch Das Aufschieben der Hassgefühle psychologie kann durch die kurz eintretende Entspannung auf diese Weise verstärkt und dadurch aufrechterhalten werden- bis der Druck so groß wirddass er schließlich überwiegt und man wieder drei Tage vor der Prüfung hassgefühle psychologie zu lernen. Besser wäre hier natürlich, die positive Verstärkung zu nutzen, indem man sich konsequent für rechtzeitiges Anfangen und Einhalten des Lernplans belohnt. Eine zeitnahe Belohnung wird automatisch die Motivation dafür erhöhen, dieses vernünftige Verhalten in Zukunft zu wiederholen. Als etwas entferntere Belohnung, und daher vielleicht weniger wirksam, kann sich auch der größere Prüfungserfolg auswirken. Hier hilft es, sich den Zusammenhang zwischen der verbesserten Lernstrategie und dem Erfolg ausführlich bewusst zu machen. Unter Umständen handelt man sich auf diesem Weg aber eine Menge unnötigen Stress ein, d. Man spricht dann von stellvertretender Verstärkung. Beispiel: Der Die bisher besprochenen KonditionieBeispiele Professor lobt eine nette Kommilitonin rungsprozesse reichen nicht aus, um dafür, dass sie so hervorrage nd über einen großen Teil unserer Verhaltenst Wie z. Des Stimmungen schlechte respek· erscheint, beliebt es z. Es übernimmt zwischenmenschli ches und hassgefühle psychologie schen sich und dem Modell wahrnimmt reaktionen ihrer Eltern übernehmen. Menschen in der Werbung Einstellungen und Vorurteile übernehähnlich alt und ähnlich gekleidet sind von Freunden, Partnern, Vorgesetzten men wir durch Modelllernen von den wie die Zielgruppe. Man spricht dann vom BeobDurch das Beobachtungslernen kann achtungslernen, Modelllernen, Imitaman beim Stillen eine hohe Korrelation altes sowie gelernt Lernen. Wurde einem in Erwardie 1963 schon konnte U. Dabei reicht die Mutter unruhig, übertrug sich der tung, dass das Modell belohnt wird, um schnellere Herzschlag sofort auf das Experiment zeigen, dass Kinder, die eine Verhaltensweise zu übernehmen. Die Furcht von selbst dieses Verhalten an der Puppe Beim Umgang mit Suchtmitteln wie Rhesusaffen vor Schlangen scheint nicht Zigaretten oder Alkohol spielt das nachahmten, als sie allein mit ihr im direkt angeboren, denn im Labor aufge- Modelllernen eine große Rolle. Zeigt wachsene schon beginnt nen gendliche beginnen z. Präventionsproge hat, haben sie in Zukunft auch Angst gramme beispielsweise mit Sportidolen ten ist, und bereits ab einem Alter von setzen an dieser Stelle an und versu14 Monaten imitieren Kinder Personen vor Schlangen. Das Gleiche lässt sich Affen für aus Natur von chen, gesundes Verhalten zu fördern. Es gilt also, dass man Verhaltensweisen durchführen, Tieren harmlosen Nach Bandura findet Beobachtungsman bei Patienten sowie bei den ' die also scheint Hasen. Der gelernten Angst lernen statt, wenn eigenen Kindern nicht sehen will, auf keinen Fall selbst zeigen oder bei anderen verstärken sollte betrifft z. Ein Arzt, der vor seinen Patienten ra ucht, wird größte Schwierigkeiten haben, sie dazu zu motivieren, mit dem Rauchen aufzuhören. Modelllernen Imitationslernen, Beobachtungslernen, soziales Lernen c Nachahmung durch ein Jungen nach Bandura, 1963. Wünsche gegenüber einem Vorgesetzten äußert oder im Cafe jemanden anspricht, den man gerne kennen lernen möchte. Auch beim Verlernen von Phobien über Desensibilisierung s. So kann der Patient etwa das annehmende Verhalten des Therapeuten ihm gegenüber übernehmen und dadurch lernen, sich selbst besser anzunehmen, falls er damit Schwierigkeiten hat. Bei der Sozialisation zum Arzt ist es gut, wenn man sich gezielt Personen sucht, die bestimmte Dinge gut können, um von ihren Fertigkeiten zu lernen oft macht man das auch autom hassgefühle psychologie. Einiges übernimmt man dabei bewusst, anderes unbewusst. Beispiele sind die Anamnese, körperliche Untersuchung, der Umgang mit emotional belastenden Situationen oder mit schwierigen Patienten sowie der Umgang mit dem PflegepersonaL Auf diesem Weg kann es auch dazu kommen, hassgefühle psychologie man unbewusst z. Einstellungen zur Klinik, zum Medizinbetrieb allgemeinzu Psychotherapieverfahren oder alternativen Heilmethoden von Modellen übernimmt. Es ist jedoch ni cht so, dass wir ausschließlich von unserer Umwelt dirigiert werden wir uns gewissermaßen alle gegenseitig dirigi eren. Wenn wir uns, wie erwähnt, z. Wir setzen uns dabei Ziele und können uns selbstverstärkend belohnen, wenn wir das Ziel erreicht hassgefühle psychologie. Die Belohnung kann dabei auch einfach nur die erreichte Zufriedenheit sein. Bandura beschrieb drei Stufen der Entwicklung von der Fremd- zur Selbstkontrolle: 1. Zu Beginn übernimmt man viele Ver- haltensweisen durch Beobachtungslernen. Dieses Verhalten unterliegt dann der Verstärkung oder Bestrafung durch die Mitmenschen. Dabei lernen wir auch die Bedingungen, unter denen bestimmte Verhaltensweisen erwünscht oder unerwünscht sind. Diese Bedingungen internalisieren wir schließlich als Erwartungen. Dabei gerät das Verhalten unter Selbstkontrolle, Selbstbekräftigung und Selbstkritik. Diese Theorie geht auf Leon Festinger zurück, der 1957 herausfand, dass Menschen Kognitionen ihrem Verhalten an· passen. Auf diese Weise werden dann passende Gründe und Rechtfertigungen z. Raucher, die wissen, dass Beim Beobachtungslernen, und ebenso sie sich schaden, sagen dann z. Lernprozesse führen nicht einfach nur zu einer chen ist zwar nicht gut, aber ich rauche ja nicht so viel, und außerdem höre ich Verhaltensänderung, sondern auch zu veränderten Denkstrukturen. Hassgefühle psychologie kogni- irgendwann sowieso auf. Sie äußern dann Stelle an, denn sie geht u. Will man als Arzt einen Patirechterhalten. Ein Ziel ist es deshalb, enten zum Aufhören mit dem Rauchen diese Schemata umzustrukturieren. Auch in Patientenschulungen hassgefühle psychologie man bewegen, ist es wichtig, diesen Mechanismus zu kennen und auf die entspreauf das Lernen durch Eigensteuerung chenden Kognitionen einzugehen, um zurück. Im Mittel· punktsteht die Frage, wie stark und weshalb sich Menschen in ihrem ty· pischen Erleben und Verhalten unterscheiden aus diesem Grund heißt sie auch differenzielle Psychologie. Diese komplizierte Realität abzubilden ist Ziel der einzelnen Ansätze in der Persönlichkeits· psychologie. Bei den gesuchten Persönlichkeitseigenschaften haben wir es wieder einmal mit Konstrukten zu tun, d. Psychoanalytische Persönlichkeitsmodelle Psychoanalytische Modelle gehen davon aus, dass jeder Mensch mit bestimmten An- Trieben und Grundbe· dürfnissen auf die Welt kommt, die sich im Laufe der Entwicklung und der Auseinandersetzung mit der Umwelt unterschiedlich ausformen. Hassgefühle psychologie Persönlichkeit wird dann in den Phasen der psychosexuellen Entwicklung geprägt s. Dabei entwickelt sich der Mensch vor allem in der Auseinandersetzung mit seinen Bezugspersonen. Die zu dieser Zeit gelernten grund legend en Bezie· hungsmuster kehren dann in späteren Beziehungen - z. Die Erkennung und Bearbeitung solcher Muster ist eines der Hauptziele der Psychoanalyse, s. Das erwähnte psychoanalytische Phasenmodell ist Grundlage für eine entsprechende Charaktertypologie: Wenn die Bewältigung der phasenspezifischen Konflikte nicht gelingt, weil die Bezugspersonen die en tsprechenden Triebwünsche Bedürfnisse zu sehr oder zu wenig einengen, kommt es zu einer Fixierung auf die entsprechende Phase, und es bilden sich hetvorstechende Charakterzüge aus: entsprechenden Typen bedeutet also nicht einfach, dass die Persönlichkeit gestört ist. Das psychoanalytische Strukturmodell mit den drei bekannten Instanzen Ich Es und Über-Ich beschreibt ebenfalls ' die Persönlichkeit, allerdings keine unterschiedlichen Typen, sondern funktionale Bestandteile einer jeden Seele. Ihm geht es nicht um Suche nach Harmonie und symbio verborgene Aspekte der Persönlichkeit tischen Beziehungen, Suchttendenzen, oder gar um Erklärung von Verhalten, sehr empathisch sondern um die Beschreibung von Prät hassgefühle psychologie zwanghafter Charakter: dispositionen, die unserem Verhalten zu sehr ordnungsliebend, genau, eigenGrunde liegen. Trait-Merkmale sollen sinnig, sparsam, trotzig einen stabilen und zeitüberdauernden t phallischer hysterischer Charak- Wesenszug eines Menschen bezeichnen ter: rivalisierend und domin ierend, z. Angstbereitschaft, Wärme, emotioimpulsiv, phantasievoll, unbekümmert, nale Stabilität etc. Ängstlichkeit in einer bestimmten schen gesunden und krankhaften ErSituation, eine zeitlich instabile Eigenscheinungen. Die Zuordnung zu den es auch so ausdrücken: Eine Persönlic hkeitseigenschaft bewirkt, dass ein Mensch auf eine bestimmte Situation in W-Btu. Die Bestä ndigkeit wird dabei freilich mehr von Situa tion zu Situation schwanken als über einen langen Zeitraum hinweg, denn außer der Persönlichkeit I Abb. Obwohl die direkte Beobachtung des Verhaltens einer Person am aussagekräftigsten ist, werden Persönlichkeitsdimensionen meistens über Fragebögen ermittelt, in denen sich die Probanden selbst einschätzen z. Die Konstruktion eines solchen Fragebogens geschieht durch die so genannte Faktorenanalyse. Dabei geht es darum, hassgefühle psychologie erfragten Merkmale auf voneinander unabhängige Dimensionen zu reduzieren: Diejenigen Fragen, die eine hohe Korrelation untereinander aufweisen, also von den Testpersonen auf ähnliche Weise beantwortet wurden z. Die Ausprägung einer Eigenschaft ermittelt man dann über die Addition der entsprechend beantworteten Einzelfragen auf einer Skala. Exkurs: Persönlichkeitsstörungen Von einer Persönlichke itsstörung früher:. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist, dass sie bereits in der Kindheit oder Jugend beginnt und bis ins Erwachsenenalter anhält. Für die Diagnose muss außer der allgemeinen Das zurzeit anerkannteste Persönlichkeitsmodell ist hassgefühle psychologie FünfFaktoren-Modell. Es beschreibt hassgefühle psychologie Persönlichkeit anhand von fünf Merkmalsdimensionen, die sich auch kulturübergreifend bestätigen ließen: Beeinträchtigung noch eine bestimmte Zahl spezifischer Kriterien vorhanden sein. Weil es sich bei der Klassifi- t Neurotizismu s t Verträglichkeit t Extraversion t Gewissenhaftigkeit t Offenheit für Erfahrun g kation um eine Vereinfachung nämlich eine Typologie handelt, werden häufig mehrere Persönlichkeitsstörungen gleichzeitig diagnostiziert. Version unterscheidet deskriptiv zehn verschiedene Persönlichkeitsstörungen, die wiederum in drei Clustern Im Einzelnen beinhalten die Dimensionen folgende Eigenschaften: t Neurotizismus: Menschen mit hohen Werten sind nervös, ängstlich, unsicher, unzufriedenemotional instabil, impulsiv, besorgt usw. Niedrige Werte sprechen für Stabilität, Zufriedenheit usw. Diese fünf Traits sind bei Erwachsenen relativ stabil. Neurotizismus, Extraversion und Offenheit fü r Erfahrung nehmen im Verlauf des Erwachsenenalters leicht ab, Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit nehmen dagegen zu. Alle Faktoren unterliegen einem substanziellen genetischen Einfluss im Mittel45%einem deu tlichen Ei nfluss der individuellen, zusammengefasst sind. Fallbeispiel Emotional instabile Persönlichkeltsstörung vom BorderUne-Typ. Über die chirurgische Poliklinik wird um 22 Uhr eme 23-Jahnge Patientin zur Hassgefühle psychologie von Suizidalität in der psychiatrischen Notaufnahme vorgestellt. Zusätzlich musste eine Platzwunde am Kopf versorgt werden, die sie sich durch Schiagen mit dem Kopf gegen die Wand beigebracht hatte. Im Bereich beider Unterarme hat sie zahlreiche Schnittnarben von früheren Selbstverietzungen. Sie wirkt angespannt, aber auch kontrolliert und kooperativ. Sie berichtet, seit mehreren Tagen an einer zunehmenden inneren Spannung zu leiden, da ihre Psychotherapeutin seit fast zwei Wochen im Urlaub sei. Zusätzlich habe sie eine heftige Auseinandersetzung mit ihrer Freundin gehabt. Die Spannung sei schließlich so groß geworden, dass sie sich hassgefühle psychologie verletzen musste. Dabei habe sie keinen Schmerz gespürt, vielmehr fühle sie hassgefühle psychologie seitdem erleichtert, und die Suizidgedanken seien zurückgegangen. Die Patientin wünscht, sofort nach Hause entlassen zu werden, um in der folgenden Woche ihre ambulante Therapie fortsetzen zu können. Von zentraler Bedeutung ist hier· bei das Selbstkonzept, ein Persönlichkeitsmerkmal d. Es enthält alle Vorstellungen, Wahrnehmungen und Werte, die ein Mensch von sich selbst hat, und beein· flusstauf diesem Weg unser Wohlbefinden, unsere Wahrnehmung und unser Handeln. Bei vielen Menschen gibt es neben dem realen Selbst, so wie sie sich wahrnehmen, ein hassgefühle psychologie Selbst vgl. Psychoanalyse: Ich-Idealdas ihren Wünschen entspricht, wie sie sein möchten, und wie sie sich auch manchmal nach außen darstellen. Eine große Diskrepanz zwischen diesen beiden Selbstbildern führt in der Regel dazu, dass der Betreffende unglücklich und unzufrieden ist. Carl Rogers definierte Personen dementsprechend als gesund, wenn ihr Selbstkonzept mit ihrem Denken, ihren Erfahrungen und ihrem Verhalten weitgehend übereinstimmt, d. Ihr Selbstbild ist außerdem nicht starr, sondern kann sich mit neuen Erfahrungen verändern. In der so genannten klientenzentrierten Therapie s. Sie zogen es vor, die einzigartigen Erfahrungen eines Menschen über ein offenes Gespräch zu verstehen. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass unsere Selbst- und Fremdwahrnehmung oft nicht übereinstimmen. Neurowissenschaftler haben herausgefunden, dass die meisten mentalen Prozesse, inklusive der Handlungssteuerung, unbewusst stattfin den. Deshalb erfinden wir Menschen oft im Nachhinein Gründe, um uns selbst unser Handeln zu erklären. Das dara us entstandene bewusste Selbstbild unterscheidet sich entsprechend von dem Bilddas andere von uns entwerfen, indem sie unser Verhalten und unseren Gefühlsausdruck beobachten. Sie können so auch unbewusste Aspekte wahrnehmen. Durch die Wahrnehmung von anderen und durch ihre Reaktionen auf uns können wir also viel über uns selbst erfahren allerdings muss man u. Die sozial-kognitiven Theoretiker glauben, dass viele unserer Verhaltensweisen durch Konditionierung oder Beobachtung gelernt sind. Darüber hinaus aber haben kognitive Schemata, Erinnerungen und Erwartungen einen Einfluss auf unsere Verhaltensmuster. Das komplizierte Interagieren von Verhalten, internen persönlichen Faktoren und Umwelteinflüssen nannte Bandura reziproken Determinismus, weil alle einzelnen Determinanten aufeinander einwirken. Drei Beispiele für diese Interaktion: t Menschen suchen sich unterschiedliche Umwelten aus, z. Diese von uns gewähl ten Umwelten formen uns dann und Wir forme n sie wieder zu rück, z. B nehmen die Welt als einen gefährliche-n Ort wahr und richten sich auch in ihrem Verhalten danach d iese Interpretation führt zu Ängstlichkeit und entsprechendem Verhalten. Beispielsweise beeinflusst die Art, Wie Wir jemand anderen sehen und wie wir mit ihm umgehen, wiederum dessen Reaktionen auf uns. Zusammenfassend kann man sagen, dass wir sowohl Architekten als auch Prod ukt unserer Umwelt sind. Wie Persönlichkeitseigenschaften unsere Umwelt beeinflussen können, wurde in einem Versuch gezeigt. Es zeigte sich dass nach experimentellem Vertauschen' von Müttern und Kindern aggressive Jungen bei Müttern hassgefühle psychologie Kinder rigides und feindseliges Verhalten provozierten. Umgekehrt riefen Mütter aggressiver Jungen aber kein aggressives Verhalten bei den verträglichen Kindern hervor. Wir sind nicht nur Opfer un serer Eltern, sondern sie auch Opfer von uns. Entgegen der Alltagspsychologie scheint die Persönlichkeit nicht beliebig durch Erziehungsverhalten beeinflussbar. Erziehung ist natürlich trotzdem von großer Bedeutung - s. Der interaktionistische Ansatz ist nicht nur theoretisch interessant, er hat auch große praktische Relevanz: Bis in die 1960~r Jahre. Die Täter wurden als triebhafte, hemmungs- und gewissenlose Charaktertypen beschrieben, die man schlicht und einfach von den Opfern trennen müsse mit allen Theoretische Grundlagen Konsequenzen für beide Seiten. Heute weiß man jedoch, dass man zusätzlich sowohl die Besonderheiten in den Beziehungen, in denen es zu Misshandlungen kommt, als auch situative Auslö· ser Rahmenbedingungen, unter denen es besonders leicht zu Misshandlungen kommt berücksichtigen muss, um gefährdeten Kindern und Familien langfristig zu helfen. Anlage-Umwelt-Debatte Wie viel unserer Persönlichkeit vererbt ist und hassgefühle psychologie viel auf äußere Einflüsse zurückgeht, wurde anhand zahlreicher Zwillings- und Adoptionsstudien untersucht. Dabei geht es darum, inwieweit hassgefühle psychologie Unterschiede zwischen Menschen auf ihre unterschiedlichen Gene zurückgeführt werden können. Es heißt lediglich, dass wir 45% der beobachteten Unterschiedlichkeit zwischen Individuen in diesem Merkmal auf genetische Einflüsse zurückführen können. Wir können also nie sagen, zu welchem Prozentsatz die Persönlichkeit eines bestimmen Menschen vererbt ist. Verhaltensgenetiker machen Gene vor allem für die Ähnlichkeit zwischen Zwillingen und Geschwistern verantwortlich. Umwelteinflüsse sind dagegen für die Unterschiedlichkeit der Kinder bedeutsam, woraus folgt, dass dies auf keinen Fall Umwelteinflüsse sein können, die auf alle Familienmitglieder in gleicher Weise einwirken die sog. Erziehungsstil und Familienklima, hat in dieser Form nur sehr geringen Einfluss. Von großer Bedeutung ist hingegen die so genannte nichtgeteilte, individuelle Umwelt, z. Unterschiede im elterlichen Erziehungsverhalten, individuelle Erlebnisse, Geschwisterposition, Freunde und Lehrer. Neben den Genen sind gerade diese Faktoren für unsere Persönlichkeitsentwicklung entscheidend im Mittel39%. Die Art und Weise, wie dem Anschein nach rein geteilte Umweltfaktoren hassgefühle psychologie. Familienklima individuell erlebt und verarbeitet werden, spielt für unsere Entwicklung also eine sehr große Rolle. Verhaltensstile Menschen entwickeln unterschiedliche Möglichkeiten der Wahrnehmung und Bewältigung von Ereignissen. Unter Verhaltensstilen versteht man Tendenzen des Verhaltens, die sowohl zeitlich als auch situativ eine gewisse Stabilität aufweisen. Im Folgenden werden einige Typen erläutert, die auch medizinisch relevant sind. Ein Arzt tut also gut daran, zu beobachten, mit welcher Art von Patient er es zu tun hat, bevor er ihn mit Informationen versorgt. Sensation-Seeking Hierunter versteht man die Neigung, sich in stimulierende Situationen zu begeben. Man geht davon aus, dass die Betreffenden durch solche Aktivitäten, bei denen andere unsicher und ängstlich wären, versuchen, einen zu geringen Noradrenalinspiegel im Gehirn auszugleichen und darüber ihr Wohlbefinden zu steigern. Beispiele dafür sind Extremsport Bungeejumping, FreeRide-Skifahren etc. Auch Drogenkonsum wird unter anderem in einem solchen Zusammenhang gesehen. Kontrollüberzeugung Menschen unterscheiden sich in ihrer Kontrollüberzeugung, d. Die einen glauben, dass Zufall oder äußere Kräfte das eigene Leben bestimmen; sie haben eine extemale Kontrollüberzeugung. Sie haben eine internale Kontrollüberzeugung. Viele Studien konnMenschen unterscheiden sich darin, ten nachweisen, dass Menschen mit wie sie auf unangenehme oder bedrohliche Ereignisse und Informationen rea- internaler Kontrollüberzeugung im gieren. Wenn hassgefühle psychologie sich ihnen zuwenden, Vergleich selbständiger handeln und gesünder und weniger depressiv sind. In der Formen von Stress fertig und sind eher Medizin ist dieser Verhaltensstil insofern in der Lage, Belohnungen aufzuschierelevant, als er z. Evolutionär betrachtet hat die Struktur der Gruppe das menschliche Überleben und seine Entwicklung entscheidend mitbestimmt Relevant ist dabei nicht nur die Auswirkung sozialer Interaktion auf Hassgefühle psychologie, sondern auch auf Gedanken und Gefühle, Einstellungen und Überzeugungen. Innerhalb der Medizin können sozialpsychologische Modelle zur Betrachtung von Hassgefühle psychologie auf Gesundheit und Krankheit herangezogen werden. Eigenschaften des Individuums und soziale Rollen, Normen und Einstellungen beeinflussen die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten, deren Ausprägungsgrad sowie den Krankheitsverlauf. Der Verlust einer sozialen Rolle, etwa durch Arbeitslosigkeit, ist ein gesundheitlicher Risikofaktor, da neben finanzieller Sicherheit auch soziale Anerkennung, ein strukturierter Tagesablauf und eine sinnvolle Beschäftigung verloren gehen. Auf der anderen Seite begünstigen soziale Integration und soziale Unterstützung den Genesungsprozess oder senken in manchen Fällen das Risiko, krank zu werden. So sind beispielsweise Immunabwehr und Wundheilung verbessert, und bei gut unterstützten Patienten mit koronarer Herzkrankheit sinkt das Mortalitätsrisiko. Soziales Denken und Wahrnehmen Attribution Nach der Attributionstheorie erklären wir das Verhalten unserer Mitmenschen in der Regel durch Zu rüc kführung auf innere Veranlagung dispositionale, interne Attribution oder auf äußere Umstände situationale, externe Attribution. Da das Verhalten auch von Persönlichkeitseigenschaften abhängt wie wir in den letzten beiden Kapiteln gesehen habentrifft die interne Attribution manchmal zu. Allerdings überschätzen wir in unserer Beobachtung häufig diesen Einfluss und unterschätzen dabei gleichzeitig die Bedeutung der Situation. Man bezeichnet diese Unterschätzung solcher situativen Einflüsse auf das Verhalten als fundamentalen Hassgefühle psychologie. Beispielsweise beobachten wir, dass eine Studienkollegin am ersten Seminartag nicht an der Diskussion teilnimmt, und begründen das mit ihrer schüchternen Persönlichkeit Später treffen wir sie dann auf einer Party, bei der sie sich äußerst offen und kontaktfreudig zeigt. Besonders, wenn wir Personen nur in einer bestimmten Situation beobachtet haben bzw. Bei Fremden lenken wir unsere Aufmerksamkeit mehr auf die Person als auf den situativen Kontext. Bei Menschen, die wir besser, weil aus verschiedenen Situationen, kennen, schreiben wir ihr Verhalten seltener bloß ihrer Veranlagung zu. Zur Erklärung unseres eigenen Verhaltens ziehen wir dagegen eher die Situation als unsere Charaktereigenschaften heran. Entsprechend ist die soziale Wahrnehmung stärker Fehlern unterworfen. Hinzu kommt, dass unser eigener innerer Zustand beeinflusst z. Einstellung und Handlung Einstellungen sind Ansichten und Gefühledurch die wir Personen, Dingen und Ereignissen mit einem bestimmten Verhalten begegnen.
Hassgefühle für mein Kind - Warum das normal istVIDEO
Behandlungsmöglichkeiten der neurotischen Depression 7. Sie leiden unter einer Angststörung. Empathie, Mitleidsfähigkeit, Altruismus und andere Charaktereigenschaften, die den Tötungsimpuls hemmen können, sind offenbar auch bei psychisch gesunden Personen bisweilen nicht oder nur in Ansätzen vorhanden, bzw. Verträglichkeit, Freundlichkeit, »agreeableness«, Unterordnung, Beliebtheit 5. Natürlich weiß ich auch noch nichts von Ihrer sonstigen Lebensgeschichte, Ihrem Elternhaus, der Art und Weise, wie Sie sich entwickelt haben und aufgewachsen sind. Sie spielen bei physio logischen Regulationsvorgängen Orientierungs- und Defensivreaktionen eine wichtige Rolle. Forens Psychiatr Psychol Kriminol 4 2009 W.